Ja, es gibt sie: engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Schützlinge zum Selberdenken anregen möchten.
Vor Kurzem erreichte unseren Verein die Anfrage einer Ethiklehrerin aus Delitzsch bei Leipzig.
Im Rahmen einer Projektwoche mit ihrer 9. Klasse am Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium standen nicht nur die Inhalte verschiedener Religionen auf dem Plan, sondern auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Glauben und Religion; also eine unserer Kernkompetenzen.
Und so kam es, dass ich nach (hüstel) 23 Jahren wieder einen Schulflur durchschritt.
Mein Piratenoutfit blieb dabei nicht unbemerkt. Da ich jedoch Säbel und Entermesser zu Hause gelassen hatte, blieb eine Massenpanik aus. Außerdem war ich in friedlicher Absicht unterwegs, weil es dem Monster so lieber ist (siehe Punkt 2 der ALWMs).
Zu Beginn waren die Schüler noch recht zurückhaltend (beim nächsten Mal vielleicht etwas weniger „Arrgh!“ zur Begrüßung?), doch spätestens beim Thema Biervulkan waren dann alle wach und voll dabei.
Für große Erheiterung sorgten auch die Erklärung der Piratenkluft und die Beschreibung einer mobilen Enttaufung.
In der anschließenden Fragerunde habe ich jedoch feststellen müssen, dass ich wohl etwas zu überzeugend war.
„Beten Sie?“ und „Glauben Sie wirklich an das Monster?“
Da musste ich dann nochmal nachschärfen.
Auch die Frage, ob das Bier bei der Taufe nicht in den Haaren klebt, konnte schnell geklärt werden: „Unsere Erwachsenentaufe ist im Prinzip genau so wie bei den Christen. Es gibt nur zwei Unterschiede: Wir taufen nicht von außen sondern von innen und wir taufen nicht mit Wasser, sondern mit Bier“
Ganz wundervoll fand ich, dass die Lehrerin von sich aus für die Mittagspause ein gemeinsames Kochen von Spaghetti und Tomatensoße für die Klasse vorbereitet hatte. Das nenne ich mal eine runde Sache und freue mich schon auf das nächste Mal.
Sonnige Grüße aus dem Krähennest
Eure Bonny Coccioletta
RAmen!