Nein, bei dem Titel geht es nicht um die Art und Weise der Darstellung eines Herrn auf Bildern. So heißt vielmehr ein christlicher Feiertag, der gestern begangen wurde. Habt ihr davon was mitbekommen?
Früher nannte man den auch Unserer lieben Frauen Lichtweihe oder Mariä Reinigung. Kommt es euch jetzt bekannt vor?
Ich bin in unserer Heimatzeitung darauf gestoßen, als dort ein Pfarrer erklärt hat, bis dahin bleiben die Kirchensterne erleuchtet, weil erst dann Weihnachten endet.
„Zu Maria Lichtmess wird an das jüdische Reinigungsritual gedacht, dem sich Maria einst unterziehen musste: So galt eine Frau im Alten Testament laut jüdischen Gesetzen vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein und musste aus diesem Grund im Tempel ein Reinigungsritual mit Opfergaben (wahlweise eine oder zwei Tauben oder in besonders schweren Fällen sogar ein Schaf) über sich ergehen lassen.“ schreibt Vivat.
Donnerwetter, dachte ich mir da. Genau die Händler, die solche Opfertiere verkauften, hat der liebe Jesus später aus dem Tempel gepeitscht. Wollte der sich da einfach ein Alleinstellungsmerkmal sichern?
Auch mit dem Ende des Weihnachtsfestes ist es so eine Sache. Klar, mit dem geht es langsam zu Ende. Nicht nur, weil es immer mehr einfach ein Familienfest wird, auch die Weihnachtsfeiertage nehmen ab. Das früher mal gefeierte „Weihnachstoktav“ wurde gestrichen, der Stephanustag ist genau so perdu wie der Johannistag, das Fest der unschuldigen Kinder, das Zeugnis zweier Seher, oder der Gedenktag der Gottesmutter. Das alles gab es mal zwischen Weihnachten und 1. Januar. Nur Sylvester gibt es noch, aber wer denkt dabei schon an einen Papst?
Anderen religiösen Feiertagen im Jahr geht es nicht besser. 2009 konnte fast die Hälfte der Deutschen nichts mit Pfingsten, einem der wichtigsten Feste der Christenheit, anfangen. Der Wert dürfte noch sehr viel höher sein, wenn nach solchen Sachen wie Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt oder eben Maria Lichtmess gefragt würde.
Der ist übrigens auch nicht das Ende der Weihnachtszeit. Die endet immer am Sonntag nach dem 6. Januar, also irgendwann zwischen dem 7. und 13. Januar.
Schon peinlich, wenn das nicht mal der Pfarrer weiß.
Eigentlich ist es aber doch ein gutes Zeichen. Selbst die Abergläubischen kommen mit ihrem Aberglauben nicht mehr klar und in der Gesellschaft verschwindet er immer mehr.
Lasst uns optimistisch in die Zukunft blicken.
Ich kann meine Pasta nicht kochen. Konnten Sie mir ein heiliges Rezept geben, das von unserem Propheten Mosey erdacht wurde?
Aber gerne doch. Du musst Wasser nehmen.
Was ist besser?
Bier mit Spaghetti oder Wasser mit Spaghetti.
Ich habe schon sehr viel von ihnen gehört und möchte ein sehr gutes Rezept.
ich möchte die Nudligen Anhängsel gerne selbst machen und nicht aus dem Supermarkt kaufen.
Hey, das ist Identitätsdiebstahl. Ich bin der Echte.
Vielen Dank Bruder Spaghettus. Endlich sind meine Pasta nicht mehr verkohlt und ich habe weniger Arbeit beim Abwasch.
Endlich kann ich mich voll und ganz dem heiligen Essen unseres Glaubens widmen. Nun werde ich so viel Spaghetti wie möglich zubereiten. Einen Teil werde ich an Bedürftige verteilen und den anderen Teil werde ich zu meiner eigenen Hausgemachten Instant-Nudelsuppe für den Ramendan veratbeiten.
Das mit dem Abnehmen des Aberglaubens sehe ich nicht so – außer, „Aberglaube“ bezieht sich hier vornehmlich auf die ganzen Sekten, die man gemeinhin als „christlich“ bezeichnet.
Verschwörungstheorien sind der neue Aberglaube. Mit religiösem Eifer werden Fakten wegignoriert und mit großem Sendungsbewusstsein wird gegen alle gekämpft, die dem verwirrten Geist als bedrohlich erscheinen.
Genau die sind gemeint.
Ich versuche, den alten Deschnerspruch „Daß Glaube etwas ganz anderes sei als Aberglaube, ist unter allem Aberglauben der größte.“ in der Praxis mit Leben zu erfüllen.
Die Liturgiereform wird der Pfarrer mit Sicherheit mitbekommen haben. Es wird nicht das Unwissen sein, sondern er wird den guten alten Zeiten nachtrauern, als die Kirche noch die Lufthoheit in Sachen Moral hatte. Wenn er die Liturgiereform nach dem II. Vatikanischen Konzil ignoriert, kann man schlussfolgern, er trauert auch dem Antimodernisteneid, den katholische Priester bis 1967 (also dem Zeitpunkt der Liturgiereform) zu schwören hatten, nach. Insbesondere Frauen sollten sich mit diesem Moralverständnis aus vorkonziliaren Zeiten beschäftigen, um die Richtlinien, nach denen sie vom trinitaren Patriachat als Menschen zweiter Klasse eingestuft werden, zu verinnerlichen. Anhängerinnen von Maria 2.0 sollten die Herrenhuth- Sterne an Kirchen im Februar sichtbares Zeichen ihrer gottgewollten Erniedrigung durch den jeweiligen Pfaffen sein.
Stimmt, in meinem Fall war es ein aber evangelischer Pfarrer, der evangelische Weihnachtskreis endet jedoch genau so. https://www.herder.de/gd/lexikon/taufe-des-herrn-fest/