Um es gleich vorweg zu nehmen: Wer´s verpasst hat, der hat was verpasst.

Es war ein tolles Wochenende. Angefangen mit dem kleinen Umtrunk am Lagerfeuer direkt am Gründungsort der Kirche bei Fettstullen und Gürkchen.

Am Sonnabend ging es dann richtig los.
Der Vortrag von Dr. Carsten Frerk über islamische Lobbyarbeit war sehr gefragt. Sogar aus Berlin reisten dafür Gäste an. Wir ahnten das und setzten deshalb bei unseren Innenveranstaltungen auf die 2G-Regeln. Ohne die hätten wir nur 22 der 50 Plätze im Festsaal des Historischen Rathauses besetzen können. Die hätten nie und nimmer gereicht.
Es gab interessante Nachfragen und bald wird es auch den Vortrag selbst auf unserem Youtubekanal geben. Gegenwärtig wird er noch bearbeitet.

Eine tolle Überraschung gab es schon vor dem Vortrag. Die Chiesa Pastafariana Italiana, mit der wir in der Pastachse Rom-Berlin verbunden sind, hatte einen Delegierten geschickt. Davide Belettini hat uns nicht nur Grüße und Glückwünsche überbracht, sondern auch ein kleines Grußwort auf Video. Dazu dann noch später.

Nächster Punkt im Tagesablauf war die Führung über den Evolutionsweg im Templiner Bürgergarten. Den hatte Peter Linke, der den Evolutionsweg in Kyritz initiierte, übernommen.
Auch hier war der Andrang groß.


Vom Evolutionsweg ging es direkt weiter zum Gut für Tiere Dortettenhof. Dort gab es für die oft über mehrere hundert Kilometer angereisten Vereinsmitglieder Spaghetti mit Fleischklößchen. Gut gesättigt ging es an das erste Bier.
Das UFO (Uckermärkische Folkorchester) baute seine Anlage auf, wir eine Leinwand und den Beamer. Schließlich hatten wir zwei Grußworte bekommen. Zuerst das italienische,

 


dann das von Dr. Michael Schmidt-Salomon. Der outete sich als pastafarianischer Prophet zweiter Ordnung, sagte uns, wissenschaftlich fundiert, eine glorreiche Zukunft voraus und sieht in Templin das Jerusalem des Pastafaritums.

Es gab sowohl für die Italiener als auch für MSS langen Applaus und die Stimmung war schon famos.
Genau so wie für den Überraschungsgast Tinitus Rex, der seinen Song im Namen der Nudel spielte. Der ist durch den Film „I, Pastafari“ zur weltweiten Pastafafrihymne geworden. (Falls jemand einen Videomitschnitt hat, bitte noch an mich schicken!)

Vielleicht lag es auch daran, dass es dem UFO schnell gelang, uns auf die Tanzfläche zu holen. Noch mehr aber wohl an dem Folkorchester selbst. Am Ende des Abends waren selbst ausgemachte Tanzmuffel auf dem Beton. Wir hatten großen Spaß an der Truppe und die, nach eigenem Bekunden, auch ihren Spaß an uns.

Als dann DJ Igelknie den Floor übernahm, griff er die Stimmung weiter auf und heizte sie sogar noch an. Kein Wunder, dass einige von uns etwas enttäuscht waren, als dann doch Schluss war.

Dafür waren wir aber am nächsten Morgen alle richtig fit, als es zur Prozession ging. Gestärkt vom gemeinsamen Frühstück, liebevoll zubereitet vom Waldhof, ging es zum Neuen Rathaus.

Schon hier schlossen sich Templiner dem Zug an. Die Polizei, die echt gut drauf war, sicherte uns bestens ab und stoppte, wo es nötig war, den Verkehr.

So kamen wir guten Mutes vor dem Historischen Rathaus an. Dort warteten schon weitere Templiner auf unsere Nudelmesse. Offensichtlich hatten wir ihren Geschmack voll getroffen, manche bekamen ein breites Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Bruder Mayo, der die Messe gehalten hat, kam bestens an. Am Heiligen Abendmahl nahmen dann über 40 Personen teil und hatten großen Spaß an „Nudeln von SEINEN nudligen Anhängseln“ und „Bier von SEINEM Biervulkan“.


Natürlich legten vorher auch alle das pastafarianische Glaubensbekenntnis ab. Musik gab es auch hier wieder, Rigo Toni trug seinen Spaghettimonstersong vor.

Zum Abschluss der Messe gab es noch eine Predigt von mir, die eher ein Rückblick über die letzten 15 Jahre und ein Dankeschön an die Mitstreiter war.

(Nein, Elli S. hat natürlich nicht das Nudelsieb erfunden, sondern die Nudelrolle mit dem Glaubensbekenntnis. Mit diesem Versprecher wollte ES sicher nur eure Aufmerksamkeit testen. )

Danach gab es noch diverse Gespräche und sogar Interesse an der Mitgliedschaft im Verein. Außerdem stellte sich heraus, dass auch ein Pärchen aus der Schweiz große Freude an der Messe hatte. Weil bei uns Piraten mit Sveti Spaghetti eine Russin und mit Davide ein Italiener mit auf dem Kahn waren, haben also Menschen aus vier Nationen mit uns das Glaubensbekenntnis abgelegt und am heiligen Abendmahl teilgenommen.

Nun stand die Rückfahrt an, die für viele sehr lang war. Aber alle waren sich einig, die Fahrt nach Templin hatte sich voll gelohnt.

Wer meine Predigt gehört hat weiß, vor das Vergnügen hat das Monster  den Ärger gesetzt. Ja, den gab es auch bei uns. Wohl um uns zu prüfen hat ES sich dazu unseres Hauptveranstaltungsortes, des Gutes für Tiere, bedient. Die Vorabsprachen waren günstig und alle unsere Wünsche wurden akzeptiert. Bei der Feinabsprache begannen dann die Schwierigkeiten. Anrufe wurden nicht angenommen, die folgende E-Mail war auch nach drei Tagen nicht beantwortet. Also habe ich versucht, direkt auf dem Gut jemanden zu erreichen. Die Betreiber kannte ich persönlich, das sollte also kein Problem sein. Der Versuch verlief erfolglos, ich habe niemanden angetroffen. Aber nun gab es endlich eine Mail. Darin wurde unser Vereinsvorsitzender informiert, dass die Veranstaltung abgesagt wird, wenn sich noch einmal ein Mitglied seines Vereins unerlaubt auf das Gelände des Gutes begibt. In der Folge war die Stimmung getrübt, klare Abreden wurden nicht eingehalten oder in das Gegenteil verkehrt. Wir mussten tüchtig rudern, damit alles noch in einigermaßen geordnete Bahnen kam. Gelungen ist uns das dank der tatkräftigen Hilfe des diesjährigen Templiner Abijahrgangs. Der hat alles erledigt, was das Gut kurzfristig abgesagt hatte, wie Einlasskontrolle und Bierverkauf. Wir haben dafür die Kasse für die Abifeier gut klingeln lassen.

Immerhin hat uns das Monster zu guter Letzt doch noch in einem Punkt Einigkeit mit dem Betreibern erzielen lassen. Ich bekam nach dem Tanzabend noch nachts gegen 1:30 Uhr  Hausverbot per Mail an den Vorsitzenden. Da war für uns alle schon längst lange klar:

Nie wieder Gut Dortettenhof!