Es ist gerade einen Monat her, als ich stolz verkündet habe, unsere Facebookgruppe hat 1000 Mitglieder erreicht. Nun sind es schon über 1100. 100 neue Mitglieder in einem Monat, das gab es noch nie. Anlass genug, mal über die Gründe zu spekulieren.
Könnte gut sein, dass wir einfach einen guten Lauf haben. Je größer die Gruppe, um so mehr erfahren von ihr und bekommen vielleicht selbst Lust, mit dabei zu sein.
Bestimmt hat es mit den Posts zur Beschneidung zu tun, die sehr viel gelesen und verbreitet wurden.
Auch das Pastafaritum selbst wird immer bekannter. Man merkt es schon allein daran, wie der Handel mitzieht. Nicht mehr nur auf der Seite des Propheten gibt es Devotionalien, längst haben andere nachgezogen. Vom Ohrstecker  bis zur Gürtelschnalle ist da fast alles zu haben. Aus Hongkong werden Mouspads angeboten, auf etsy gibt es richtige kleine Kunstwerke und auch ebay kann sich sehen lassen. Deutschland ist ebenfalls gut im Geschäft. Nicht nur der Fischkrieg bietet an, es gibt Gürtelschnallen, Aufkleber und sogar Pastafarishorts. Die Schweiz glänzt mit Glitzertatoos. Das könnte also auch ein Grund sein.
Oder ob es daran liegt, dass das Pastafaritum einfach auch mächtig Spaß in die Welt bringt? Ganz bestimmt.
Noch wichtiger scheint mir, wir und unser Monster werden immer mehr gebraucht. Die gesellschaftlichen weltanschaulichen Debatten werden immer klarer und heftiger geführt. Da machen Salafisten von sich reden, da kommt Islamkunde in den Schulunterricht, da bringt erst das Beschneidungsurteil neue Debatten, dann die unerträgliche Reaktion der Politik.
Da mischen sich vor allem die beiden deutschen Großkirchen, flankiert von den Zentralräten der Juden und Muslime, immer wieder ins aktuelle Politikgeschäft. Während das früher als völlig normal galt,  haben heute Konfessionslose ein anderes Selbstverständnis. Das erwartet, dass sich Kirchen um kirchliche Belange kümmern und von normalen Bürgern nicht mehr erwarten, sich nach ihren kruden Vorstellungen zu richten. Da kommt dann halt nur Kopfschütteln, wenn ein moderneres Sterbehilfegesetz attackiert wird, Augenzwinkern wenn Blasphemie härter bestraft werden  und Verwunderung, wenn Homosexuellen die Gleichstellung verwehrt werden soll.
Jedenfalls bei denen, die die Kirchen und Religonen nicht mehr auf den hohen Sockel stellen.
Viel zu viele tun das aber noch. Für viele, auch Atheisten, sind die Kirchen noch unverzichtbare soziale Institutionen und religiöse Gefühle etwas besonders Schützenswertes. Um diese Vielen zum Nachdenken zu bringen, um am eigenen Beispiel zu zeigen, dass Religion keinen besonderen Schutz braucht und man über lachhafte Glaubensinhalte auch ruhig lachen kann, ja sollte, um das Lachen so laut werden zu lassen, dass Religonen nicht mehr auf Sockeln stehen, sondern in Satirezeitungen, dafür gibt es nichts besseres als uns.
RAmen