Oh welches Übel, welches Leid
bringt uns oft die Vergesslichkeit
So oder ähnlich, liebe Gemeinde, sagte es ein Dichter. Auch wir Pastafari sind nicht davor gefeit. Das Training an irdischen Biervulkanen, zu dem wir uns durch unseren Glauben als Vorbereitung auf das Jenseits verpflichtet sehen, gibt uns aber eine gute Begründung. Sogar eine religiöse, und die ist ja besonders anerkennenswert.
Deshalb gestehe auch ich gern: Ich habe vergessen.
Weil unser Monster aber ein ganz liebes ist, gibt es mir die Möglichkeit, den Bericht von der Nudeltour 2013 ganz ohne Übel und Leid noch nachzuliefern.
Los ging´s mit dem Pastafaritreffen in Hamburg. Wir hatten ordentlich eine kleine Demo angemeldet. „Gleiches Recht für alle Religionen“ durften wir genau vor der Bahnhofsmission fordern. Das war doch überaus passend.
Nicht so passend war das Wetter. Wir mussten mehrmals wegen Starkregen unterbrechen, aber letztlich hatten wir doch noch etwas Trockenzeit für die Messe und meine und Käptn Kaos´ Predigt.
Sogar Zeit für ein paar Fotos fürs Familienalbum blieb
Nach getaner Pflicht kommt die Entspannung. Für uns bei Luigi, einem Italiener der uns im Portugiesenviertel empfohlen wurde.
Der Typ war prima, genau wie sein Essen. Als er aber wissen wollte, warum wir Piraten sind und wir ihm unseren Flyer gaben, hatten wir den Eindruck, er wurde etwas kühler.
Wie sich zeigte, eine totale Fehleinschätzung. Als wir uns dann wieder auf den Weg machten und schon auf halber Straße waren, kam er aus der Tür geschossen und holte uns zurück.
Er wollte unbedingt ein Gruppenbild mit uns, das ein anderer Gast schießen musste.
Ein schöner Start, so konnte die Tour weiter gehen.
Nächste Station war Dortmund. Dort ging es ziemlich standesgemäß zu: Nudelmesse auf dem Schiff. Wir waren, dank Religionsfrei im Revier bei Herrn Walter.
Das war echt ein cooler Kahn. Aber noch etwas war bisher einmalig in Dortmund. Unter den Teilnehmern der Nudelmesse war auch ein FDP-Altlokalpolitiker. Der hat noch anfänglich die Messe mitgemacht, sie dann aber mittendrin unter lautem Protest verlassen. Er wäre gekommen, weil er erwartet hätte, hier geht`s gegen die Kirchen, aber nicht, um an einer kirchlichen Veranstaltung teilzunehmen. Außerdem möchte er nicht, dass das Video, das wir aufgenommen haben, gezeigt wird. Er wolle nicht in dem Zusammenhang zu sehen sein.
Rechtlich unbedeutend, wir könnten es trotzdem tun, denn es war für alle Teilnehmer klar ersichtlich, dass gefilmt wird. Aber das Monster wird mit seiner gesamten Partei auch ihn für diese Blasphemie bestraft haben. Da wollen wir nicht noch eins drauf tun und so zeige ich euch später das von Bochum.
Als nächstes gings jedoch erst mal nach Düsseldorf. Eingeladen hatte uns der DA, der Düsseldorfer Aufklärungsdienst. Wirklich `ne tolle Truppe mit der es unwahrscheinlich Spaß gemacht hat. Das sieht man sicher auch auf den Bildern. Ein besonderer Erfolg war dort noch, dass nun auch in Düsseldorf eine Pastafarigemeinde in Gründung ist.
Danke, David Müller-Rico, für die schönen Bilder.
Am nächsten Tag waren wir in Münster beim Ketzerstammtisch zu Gast. Dort waren wir schon einmal und hatten so ein Heimspiel. Das auch noch standesgemäß im „Freibeuter“, vor dem wir hier mit Daniela und Gunnar, unserem „Vorbereitungsteam“ stehen.
Drin konnten wir keine Fotos mehr machen, die Atmosphäre war zu schummrig. Aber entsprechend angenehm auch die Stimmung, die nicht mal die AfD, die im Nebenzimmer tagte, trüben konnte.
Letzte Station war dann Bochum, auch wieder ein Heimspiel im Sozialen Zentrum. In Bochum hatten wir schon drei Tage vorher im Bermudadreieck Flyer verteilt, und tatsächlich haben auch ein paar Leute durch die zur Messe gefunden. Ansonsten viele altbekannte Gesichter, interessante Gespräche und auch wieder Spaghetti mit leckerer Tomatensauce von Martin. Vor allem aber eine schöne Messe im Freigelände.
Weil wir aus den Erfahrungen im letzten Jahr gelernt hatten und nie zu lange am Biervulkan testeten, sind wir auch relativ entspannt wieder zu Hause angekommen.
Auf ein Neues!