Eines Morgens beim Frühstück erzählte Bruder Spaghetto seiner Piratenbraut Nelli Spirelli seinen tollen Traum von einem Schiff für alle Pastafari. Er war so beseelt von diesem Traum, dass er Pläne schmiedete, ernsthafte Pläne. Ein Piratenschiff sollte her, eins, das allen Pastafari Freude und Stolz bringen sollte, eins, das sie jederzeit nutzen können, um ihre Feiern, Messen und was immer ihnen vorschwebte, abhalten zu können.
Von dieser Idee erfüllt, fing er sofort an, Nelli die Details, die ihm so durch den Piratenschädel schwebten, vorzuschwärmen. Es dauerte nicht lange und sie war angesteckt. Bald wurden andere Pastafari eingeweiht, die ebenfalls begeistert waren. Also nahm der Plan Formen an. Ein alter Kutter wurde beschafft und wieder flott gemacht. Viel Zeit verging, viel Schweiß floss, und die beiden arbeiteten unermüdlich viele Wochen an ihrem Werk.
Als es absehbar war, wann der Kahn endlich in See stechen kann, begannen die Vorbereitungen zu einer großen Schiffstaufe. Alle Pastafari von nah und fern wurden geladen. Selbst aus dem fernen Italien nahmen Piraten es auf sich, den beschwerlichen Weg über Bergen ans Meer zu wagen.
Auch wenn Spaghetto und Nelli den Hauptanteil an den Vorbereitungen hatten, boten doch andere Piraten ihre Hilfe an. Nelli hatte einen Kuchen gebacken, aus dem Tina Tortellina mit viel Geschick ein wahres pastafarianisches Kunstwerk schuf. Alle die ihn sahen, waren begeistert. Der Arrrrpirat hatte sich als Schiffskoch angeboten und wollte einen großen Kessel leckeren Mals bereiten. Alles war durchgeplant, jeder kannte seine Aufgabe. Nichts war dem Zufall überlassen.
Wo war aber unser Fliegendes Spaghettimonster an diesem Tag? Es war entweder nicht einverstanden, dass die Pastafari Ihm zu Ehren so einen Aufriss veranstalten oder hatte zu viel am Biervulkan verweilt oder Es hatte einfach mal Spaß daran, uns aus dem Konzept zu bringen. Das werden wir in dieser Geschichte nicht klären.
Zum feierlichen Akt der Schiffstaufe fanden sich nicht nur Pastafari ein, auch zwei Landratten von der Presse kamen, um ein Video zu drehen, damit dieser einmalige Tag für die Nachwelt erhalten bleibt. Die Anwesenden werden sie vermutlich nie vergessen.
Eingeleitet wurden die Festlichkeiten mit der Segnung des Schiffes. Die Galionsfigur, die Nachbildung unseres geliebten Monsters, sollte enthüllt werden. Leider war die über ihr angebrachte Piratenflagge zu fest verankert. Sie wollte nicht weichen. Der tapferste der Piraten, Captn. Pastawasser, kletterte geschickt am Bug herab und löste mit wenigen Hieben seines Entermessers und viel Applaus die Verankerungen. Der Name des Schiffes wurde ausgerufen und mit Rum getauft. Nur der stolzeste Namen kam für unser Schiff in Frage. Es wurde nach dem letzten Papst benannt und hört nun auf den stolzen Namen „Al Pastavi I“
Leider konnten weder Taufe noch die folgende Messe in der von Piraten gewohnten Gelassenheit durchgeführt werden. Die Landratten funkten immer mal dazwischen, indem sie hie und da Anweisungen erteilten, wie sie es gern für die Aufnahmen hätten. Das wurde irgend wann zu viel. Der eine oder andere Pirat griff verzweifelt zum Bier. Spaghetto machte seinem Ärger Luft und klar, dass nun keine Störungen mehr gestattet sind und frühstens im Anschluss an die Messe Fragen gestellt werden können.
Das muss unserem Papst, der bereits am Biervulkan weilt, sehr gefallen haben. Von oben sendete er laut und unvernehmlich ein Zeichen. Er ließ das Glas der Lampe durch einen Knall zerplatzen, natürlich ohne den Piraten ein einziges Haar zu krümmen. Alle freuten sich über dieses Zeichen, einige stießen mit Rum spontan auf Al Pastavi an.
Langsam endete die Messe, der Kuchen wurde angeschnitten und zügig verputzt, denn selbst der durstigste Pirat muss auch manchmal essen. So lecker auch der Kuchen war, sättigende Piratennahrung musste her. Der Arrrpirat war gefragt. Ihm hatte das Monster jedoch an diesem Tage die Trinkfestigkeit genommen. Er irrte ziellos an Deck umher, schaffte es im zufälligen Vorbeikommen an der Kombüse gerade noch dem Beikoch das Kommando zu geben, Schmalz in den Kessel zu tun, dann geriet er so außer Kontrolle, dass er über Bord ging. Kurzerhand wurde er zuerst aus dem Wasser, dann aus der Verantwortung gezogen. Spaghetto, der noch vom Videoteam der Presse mit sich wiederholenden Fragen gequält wurde, nahm dann das Kochen in die Hand, da Nelli leider nicht die beste Köchin unter den Piratenweibern ist.
Das hat sich allerdings schlagartig gebessert, denn am folgenden Tag lernte sie viel vom Arrrpiraten. Dazu aber später.
Spagetto zauberte uns also ein heißes Gulyas mit viel Fleisch und natürlich auch mit Nudeln, wie es sich an solchen Festtagen gehört. Satt und zufrieden fanden sich anschließend alle Piraten in froher Runde ein, um bis zum Morgengrauen zu singen, zu tanzen und fröhlich zu zechen.
Am anderen Morgen wollte unser Arrrpirat reumütig seine Kochkunst unter Beweis stellen. Dazu sollten frische Topfnudeln gekocht werden, denn seine Minipiratin wollte die gern essen. Nach bewährter Methode gab er erst mal das Kommando, dafür Wasser zum Kochen zu bringen. Das ging schnell. Noch schneller kam aber der Sinneswandel beim Arrrpiraten. Er nahm einen Topf mit kaltem Wasser, schüttete ihn in die restliche Suppe vom Vorabend und wärmte sie über dem Feuer auf. Nicht mal Gewürze oder Salz brauchte es dazu und Nelli war begeistert. Sie hätte niemals gedacht, dass Kochen so einfach ist.
Sie versprach allen, bei der nächsten Feier das Kochen zu übernehmen.