Evangelium nach Bobby (Bobbyevangelium)

Manche Pastafari denken ja, wir missionieren nicht. Doch, nur halt anders.

Für alle von euch, die es nicht so mit dem Studium unseres Evangeliums haben, hier mal ein Auszug zum Thema „Propaganda“.

Dass wir keine Dogmen haben, ist inzwischen ja jedem klar. Wir behaupten nicht, in allen Dingen Recht zu haben. So denken nur Vollidioten, schreibt Bobby Henderson und so steht es in unserem Evangelium:

„Pastafarianer sind keine Vollidioten. Wir überbringen nur Sein Wort und lassen die Menschen dann selbst entscheiden.“

Natürlich heißen wir Menschen, die sich für unseren Glauben interessieren, willkommen. Wir erläutern auch gern unsere Überzeugung. Es kann ja sein, dass Andersgläubige konvertieren wollen, wenn sie vom FSM erfahren. Immerhin gibt es die Gott-zurück-Garantie, sollten sie uns einen Monat lang ausprobieren. Ich bin sicher, dass der alte Gott diese Menschen sofort wieder aufnimmt. Aber wer will schon zurück, wenn er  die Vorzüge des FSMismus kennt.

In unserem Evangelium steht, dass wir Vertrauen zu Andersgläubigen bilden sollen. Mit der Gott-zurück-Garantie ist somit der Anfang gemacht. Das Evangelium warnt aber auch, Mitgliedern mancher Religionen mit Vorsicht zu begegnen.

Also
Zielobjekt geschickt auswählen,
Kontaktaufnahme nur in belebter Gegend,
beste Wahl ist Piraten-Outfit, zumindest aber freundliche, gepflegte Präsentation.

Hilfreich sind die Hinweise, wie wir uns bei Anhängern der unterschiedlichen Religionen verhalten sollten.

Religiöse Menschen nehmen an, dass ihr Glaube etwas Gutes ist. Also glauben sie, Beweise brauchen sie nicht. Da wir Pastafari jedoch die Herausforderung lieben,
sollten wir der Versuchung ruhig nachgeben und den Kontakt zu religiösen Menschen suchen.

Der Glaube eines Christen beispielsweise  entbehrt jeder rationellen Grundlage. Nimmt der Christ die Existenz des FSM an, muss er noch lange nicht von seinem dogmatischen Glauben ablassen. Die meisten Christen sind daran gewöhnt, sich nicht mehr selbst um ihre moralischen Werte kümmern zu müssen. Wir brauchen ihnen also nur zu sagen, was sie denken sollen. Damit würden wir allerdings gegen unsere eigenen Prinzipien verstoßen, denn wir haben keine Dogmen. Zumindest können wir mit dem Verständnis derjenigen unter den Christen rechnen, die nicht davor zurück schrecken, in der Öffentlichkeit zu missionieren, dazu sogar Regierungsposten missbrauchen. Die haben sicher vollstes Verständnis, wenn wir es auch tun. Nie sollten wir im Gespräch mit einem Christen vergessen, die Gemeinsamkeiten, wie ein Jenseits im Himmel, zu erwähnen. Aber bitte nicht gleich von Biervulkan oder gar Stripperfabrik sprechen, besonders nicht, wenn ein älteres Mütterchen unser Gesprächspartner ist.
Knifflig wird es, wenn Jesus ins Gespräch kommt.  Macht dem Christenmenschen klar, dass das Monster allmächtig ist, sich also durchaus als Jesus hätte verkleiden können, um die Glaubenssache, die heute Basis des Christentums ist, anzuschieben. Folgerichtig bleibt da nur das Konvertieren.
Modernen Christen könnt ihr getrost fragen, was Jesus heute tun würde, denn wir gehen davon aus, er wäre heute Pastafarianer. Keine Dogmen, keine Kriege oder krumme Sachen, die in seinem Namen betrieben werden. Das wäre sicher nach seinem Geschmack.

Hinweise, wie  Muslime überzeugt werden können, Pastafarianer zu werden, fand ich im Evangelium nicht. Eine Gemeinsamkeit fand ich heraus, das Tragen von Kopftüchern. Allerdings werden Kopftücher nur von den Frauen getragen und auch anders, als wir Piraten das üblicher Weise tun. Unsere sich ähnelnden Feiertage Ramadan und Ramendan bieten in meinen Augen nicht die besten Argumente, zum FSM zu konvertieren. Aber Pastafari sind erfinderisch. Sollte sich euch eine Gelegenheit bieten, werdet ihr vielleicht mit Seiner Hilfe das Unmögliche möglich machen können.

Mormonen diskutieren ihren Glauben gern an den Haustüren Fremder.  Es dürfte sie also nicht stören, würden wir ebenfalls unangemeldet bei ihnen klingeln, möglichst sehr früh, um die Wichtigkeit des Gespräches zu vermitteln. Zur eigenen Sicherheit sind allerdings immer die Hände des Mormonen im Auge zu behalten. Hat er zu früher Stunde noch nicht  die für ihn wie Crack wirkende Orangenlimonade getrunken, könnte es sein, dass er hinter einer süßlich lächelnden Fassade überlegt, wo er seine Waffe hat. Im Hinterhalt könne eine seiner Ehefrauen  lauern. Bei schlechtem Gefühl sofort Rückzug, denn auf Monsters Hilfe ist nicht zu jeder Zeit Verlass. Der geduldige Pastafari wartet auf eine neue Gelegenheit.

Den Pastafari zeichnet ein subtiles Vorgehen aus. Wir analysieren unser Gegenüber und wählen dann die passende Botschaft. Wir greifen nicht an, wie die Zeugen Jehovas, die ähnlich der Drückerkolonnen daher kommen und einem auch noch den Tag verhageln, indem sie uns mit der Fahrt in die Hölle drohen.

Den Hindu könnt ihr locken, indem ihr ihm irgend ein Bild eines typischen Hindugottes  zeigt. Macht ihm die auffallende Nudeligkeit seiner Anhängsel bewusst. So habt ihr den ersten Pluspunkt. Bedenkt auch, es gibt mehrere Millionen Hindus in Indien. Hier könnt ihr bei guter Argumentation das Weltklima schlagartig verbessern.

Ganz einfach dürfte es sein, Buddhisten zu überzeugen. Der Buddhismus ist ebenfalls sehr friedlich.  Ständig wird meditiert, so dass kaum Zeit zur Nahrungsaufnahme bleibt. Hier ist der Angriff mit dem gefüllten Nudeltopf das Allheilmittel. Gebt dem Buddhisten reichlich Pasta. Er wird dadurch, ähnlich wie beim Meditieren, in eine Art Sättigungskoma fallen und so erleuchtet werden.

Im Weiteren könnt ihr im Evangelium nachlesen, welche Argumentation zu raten wäre, kommt ihr mit  Dschaina, einem Schinto oder Rastafari ins Gespräch. Die Argumentation erspare ich uns, denn es wird eher selten passieren, dass sie uns über den Weg laufen. Was die Scientologen angeht, so rät Bobby uns, lieber einen großen Bogen um sie zu machen.

Ihr habt sicher erkannt, wie wir Andersgläubige auf unsere Seite ziehen können.

Erstens: Gemeinsamkeiten finden und aufzählen
Zweitens: Mit Unterschieden nicht zu stark mit der Tür ins Haus fallen
Drittens: Klare Vorteile des Pastafarianismus herausarbeiten.

Auf alle Fälle solltet ihr bei Fehlschlägen nie resignieren. Wartet geduldig und versucht es wieder, immer meinem Leitsatz folgend: „Früher oder später kriegen wir sie alle.“