Schon lange gab es unsere Facebookseite als Bruder Nudelwasser auf die Idee kam, auch noch eine Facebookgruppe zu erstellen. Dort könnten unsere Mitglieder und Anhänger nicht nur Nachrichten kommentieren, sondern selbst welche einstellen und so Diskussionen starten.
Eine gute Idee, schnell haben wir die umgesetzt und waren sehr zufrieden. Der harte Kern hatte sich dort schnell gefunden, es gab heftige, aber immer zweckdienliche Diskussionen, das Ganze sah nach einem großen Erfolg aus.
Wir wurden immer mehr und die Themen immer vielfältiger. Wir mussten uns entschließen, die ganz klar festzulegen, themenfremde Beiträge zu löschen und klare Regeln einzuführen. Das half…..eine Zeit lang.
Inzwischen bedauern viele, die von Anfang an aktiv waren, wie sich die Gruppe entwickelt hat. Sie posten nur noch selten. Zu breit gestreut sind die Ansichten der Gruppenmitglieder. Zu viele Mitglieder erwarten, dass ihre Meinung geteilt wird und drohen mit Austritt, wenn sich die Gruppe nicht anschließt und gehen dann mit großem Brimborium. Andere gehen, wenn sie auf Regeln hingewiesen werden. Neulich kam der Satz:“Ich werde in meinem Leben nie mehr irgendein Evangelium lesen, und wenn das hier tatsächlich vorausgesetzt würde, um dazuzugehören und mitreden zu dürfen, dann danke und tschüß…. Entweder ich kann hier Atheismus gepaart mit etwas Spaß zelebrieren, dann bleibe ich, oder ich werde aufgefordert Evangelien zu lesen und von humorlosen Leuten über Spielregeln belehrt. Dann gehe ich.“ Ein klares „Tschüss“ war die logische und einzig richtige Antwort.
Wir sind eben keine Gruppe, bei der es nur darum geht, etwas Spaß zu haben und seine Meinung zu zelebrieren. Wer das möchte, sollte wirklich gehen.
Für uns ist das Pastafaritum nicht nur Blödelei, für uns ist es auch nicht nur Kirchenkritik und Religionskritik, sondern es hat durchaus eigene Werte. Die zu kennen ist von Vorteil wenn man in der Gruppe mitreden möchte und um die zu kennen, ist es vorteilhaft, das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters zu kennen oder sich wenigstens mal auf pastafari.eu durchzuklicken.
Gestern habe ich einen Artikel eingestellt:
„Die neue Vielweiberei
Im Herzen Europas breiten sich mittelalterliche Parallelwelten aus: Grossbritannien verzeichnet eine starke Zunahme von Sharia-Hochzeiten und Polygamie.“
Es kam zu einigen Diskussionen um Vor- und Nachteile von Vielweiberei, um persönliche Konflikte, nur über das eigentliche Thema, die Entstehung von Parallelwelten mit eigener Rechtsprechung, gab es nicht einen Kommentar.
Solche Lifestylediskussionen sind für alle Altpastafari in der Gruppe unverständlich. Aber wie sie unterbinden? Wie wieder zurück finden zu dem Diskussionsstil den es in der Gruppe noch gab, als sie nur 200 bis 300 Mitglieder hatte? Diese Frage stellen nicht nur wir uns, sondern auch Pastafari in anderen Ländern wie eine entsprechende Anfrage im Rat der pastafarianischen Kirchen Europas gezeigt hat.
Ein Fluch des Wachstums? Aufnahmestopp für die Gruppe? Wieder zurück zu einer kleineren Gruppe? Gründung einer Gruppe nur für Vereinsmitglieder und persönlich Bekannte?
Im Moment ist keine Lösung in Sicht, nur eine große Unzufriedenheit über den jetzigen Stand. Vielleicht hilft es ja, die erst mal zu artikulieren.
Möge ES hier mit uns sein.