Seit unserer Gründung bemühen wir uns, pastafarianische Traditionen zu schaffen. Wir haben Zeremonien für Taufe und Hochzeit und wir haben eine Menge Feiertage.
Dabei waren wir nicht zimperlich und haben uns die meist von den Christen gekapert. Da gibts wenigstens kein ethisches Problem, haben die doch seinerzeit genau das Gleiche gemacht und hemmungslos geklaut. Selbst beim Geburtstag ihres Heilands stimmen weder Jahr noch Datum. Der wurde einfach von der Kirche auf den 25. Dezember gelegt um die Wintersonnenwende abzugreifen. Die war schon immer bei allen Völker ein beliebter Feiertermin.
In diesem Jahr kam ein Brauch dazu, „Das Licht in der Dunkelheit“.
Uns waren die Herrnhuter Sterne aufgefallen, die immer ab 1. Advent an den Kirchen hängen. Die sahen cool aus, Angie hängt, natürlich einzig und allein deshalb, sogar immer eine Sonderanfertigung in XXXXXL in den Bogen vom Bundeskanzleramt.
Naja, vielleicht nicht nur, weil es schön aus sieht, sondern auch um noch den letzten Träumern klar zu machen, so weit her ist es nicht mit der Trennung von Staat und Kirche.
Auf jeden Fall wollten wir ebenfalls so was. Deshalb habe ich gebastelt und ein großes Lichtmonster an unseren Hausgiebel gehängt, das schon von weitem zu sehen ist. Einfach dann, als es fertig war.
Nun waren in unserem Dorf zwei große Lichter zu sehen, der Stern an der Kirche und das Monster am Giebel. Plötzlich war der Stern an der Kirche wieder aus. Ich habe gesucht, warum und herausgefunden, der hängt bis zum Ende der Weihnachtszeit. Wann die aber vorbei ist, sehen die Christen unterschiedlich. Für manche am 06. Januar, für andere am 02. Februar.
Kaum zu glauben, aber uns geht es ähnlich. Klar ist, das Monster wird zukünftig immer ab dem 1. Pastat am Haus strahlen. Aber wann nehmen wir es ab?
Die Idee war schnell da. Wir orientieren uns am Namensgeber unserer Kirche, Papst Al Zarkawi I. Dieser leider verstorbene Papst der Italiener hatte die Freundschaft zwischen unseren beiden Kirchen begründet. Auf dem Kalender der Chiesa Pastafariana Italiana war zu sehen, dort wird am 10. Januar Al Zarkawi Tag gefeiert.
Wir wollten wissen, warum. Geburtstag (10.März) und (Todestag 26.Dezember) konnten es nicht sein. Wir haben nachgefragt und bekamen die Antwort: „Ahahaha! ?keine Ahnung! Traditionen. Ohne Grund. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir so was tun.“
Na, wenn das so ist, dann machen wir einfach mit.
Zukünftig wird immer vom 1. Pastat bis zum Al Zarkawi Tag „Das Licht in der Dunkelheit“ leuchten.
Nachtrag: Vermutlich hat auch der evangelische Pfarrer das Licht gesehen und in seiner Weihnachtspredigt über uns gemeckert. Das fanden zwei anwesende Besucher sehr interessant und so kamen sie dann auch bei uns zur Freitagsmesse vorbei.
Weiter so. 🙂