Die Feier zum 750 Jahrestag Templins ist genau so Corona zum Opfer gefallen, wie die geplante Nachfeier ein Jahr später.
Im dritten Jahr noch groß zu feiern, war wohl irgendwie nicht ganz passend, aber ein Punkt der Feierlichkeiten, der Tag der Vereine, fand nun doch statt.
Wir wurden eingeladen, in dem Rahmen eine öffentliche Nudelmesse zu halten. Natürlich haben wir begeistert zugesagt, es war immerhin das erste Mal, dass wir die im offiziellen Programm einer Kommune zelebrieren sollten.
Auch ein Infostand wurde uns angeboten. Da wir aber nicht vor hatten, den ganztägig zu besetzen, gaben wir uns mit einem Tisch zufrieden. Der war allerdings prima platziert. Unsere Nachbarn waren begeistert, uns persönlich kennen zu lernen und auch sonst haben sich einige interessante neue Kontakte ergeben. Die Besucherstühle, die wir extra mitgebracht hatten, um zur Diskussion einzuladen, waren allerdings nur selten besetzt. Dann ergaben sich aber wirklich gute Gespräche und eine Familie ist anschließend sogar direkt zum Evolutionsweg marschiert, von dem wir erzählt hatten. Ansonsten wurden wir eher aus dem Abstand betrachtet und viele Handys aus sicherer Entfernung gezückt.
Endlich war es dann so weit, die Nudelmesse stand an. Mit 14:00 Uhr vermutlich die Primetime gewählt zu haben, erwies sich als Irrtum. Vor 12:00 Uhr war deutlich mehr Betrieb auf dem Markt. Immerhin standen locker etwa 30 Leute um die Bühne, neugierig, was da passiert. Da kamen auch einige Lacher und Beifall. Ich hatte mir noch etwas Besonderes einfallen lassen. Die Predigt gab es dieses Mal vor dem Glaubensbekenntnis. Thema waren Schülerfragen, die ich beantwortet habe. Meine Kalkulation war, wenn die Templiner so erfahren, worum es uns eigentlich geht, nehmen dann mehr am Glaubensbekenntnis und Abendmahl teil. Der zweite Irrtum. Nach der Predigt war die Hälfte der Zuschauer weg. Wahrscheinlich nicht wegen des Inhalts, sondern weil ich damit den Spannungsbogen gebrochen hatte.
Aber es fanden sich doch noch einige, die sowohl beim Glaubensbekenntnis als auch beim Abendmahl mitgemachten. Einen letzten Höhepunkt gab es, als wir am Ende der Messe alle zu „Stripperfabrik und Biervulkan“ tanzten. Da wurden wieder kräftig die Handys gezückt und ein Besucher erzählte uns anschließend, das habe er sofort seiner Frau nach Hause geschickt.
So waren wir dann insgesamt doch sehr zufrieden. Wir hatten neue Kontakte und wir hatten auch mehr Zuhörer, als zunächst gedacht. Tatsächlich haben uns dann noch Besucher angesprochen, die uns nur aus der Ferne zugehört haben. Dank Mikrofon waren wir auf dem ganzen Markplatz zu hören.
Nächstes Jahr, nach der insgesamt gelungenen Premiere soll der Vereinstag Standard werden, sind wir gern wieder mit dabei.
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