Bald, liebe Schwestern und Brüder, ist es wieder so weit. Der März geht schnell vorbei und dann feiern wir unser Passtahfest.
Ihr wisst, was am Blaudonnerstag, Garfreitag und Passtahsonntag so ab geht. Nur was am Passtahsonnabend passiert, wissen viele noch nicht.
Deshalb hier mein Bericht.
Der Passtahsonnabend entwickelte sich über die Zeit bei uns Pastafari zum wichtigsten Festtag der Kinder. Nach Blaudonnerstag und Garfreitag guckte gar mancher eigentlich trinkfeste Pirat nicht mehr ganz so frisch aus der Wäsche. Es kam auch nicht selten vor, dass der eine oder andere es nicht wirklich schaffte, sich von der Bettstatt zu erheben und den ganzen Sonnabend regenerierte, um am Sonntag wieder voll ins Passtahfest einsteigen zu können.
Die Kinder standen daher am Sonnabend nicht ganz so im Blickfeld der Erwachsenen. Ihre Mütter hatten einiges, was von den Festivitäten der Vortage liegen geblieben war, aufzuräumen. Anschließend waren sie mit der Vorbereitung des Festmahls für den Sonntag beschäftigt. Die halbhohen Piraten nutzten das aus, um untereinander so zu feiern, wie es eben nur Kinder tun. Sie stibitzten ein oder zwei Eier, die in großer Menge für das Festmahl am Passtahsonntag bunt gefärbt in jeder Küche bereitgestellt waren. Spielerisch schlichen sie sich an, um die Beute unauffällig aus dem Haus zu schaffen. Die Erwachsenen übersahen das Tun der kleinen Schatzräuber großzügig, denn sie hatten genug zu tun und waren dankbar, dass die kleinen Korsaren sich pfiffig einen schönen Tag gestalteten.
Zuerst ging es mit den erbeuteten Eiern ins Grüne. Eine Gruppe versteckte die Eier, die andere musste suchen. Dann wechselten sie, denn das Verstecken machte eben so wie das Suchen allen sehr viel Spaß. Anschließend präparierten die Kinder eine Bahn auf einem Hügel, um dort die Eier herunter trudeln zu lassen. Das Ei, das am weitesten trudelte, war Sieger. Die Zeit verging wie im Fluge und der Hunger meldete sich. Aber nach Hause wollte an diesem Tage keiner. Die Truppe hatte vorausschauend beim Frühstück etwas Brot und Speck abgezweigt und machte sich nun über ein Picknick mit dem Erbeuteten her. Satt und zufrieden blieben die Knirpse noch eine Weile im Grase sitzen und gaben zum Besten, was sie seit Blaudonnerstag alles erlebt und beobachtet hatten, denn wenn Freibeuter feiern, geht es schon recht lustig zu.
Dann war es Zeit für das Spiel, das den jungen Freibeutern das größte Vergnügen bereitete. Es begann immer damit, dass das älteste Kind aus dem Evangelium berichtete, wie das Fliegende Spaghettimonster Ärger mit dem Urliliputaner hatte und welche Folgen das mit sich brachte. Den Grund dafür kennt zwar jeder Pastafari, aber Geschichten hören Kinder immer gern und die kleinsten gar zum ersten Mal. Mit offenen Mündern lauschten sie und erfuhren vom ewigen Genörgel des Urliliputaners, der sich immer wieder beschwerte, dass er vom Fliegenden Spaghettimonster zu klein gemacht wurde. Sie konnten verstehen, dass es dem Monster reichte, zumal dieser unverfrorene Kerl die Kühnheit besaß, Es laut und lästerlich zu verfluchen, bis unser sonst so geduldiges Monster in Zorn geriet und die Großklappe in den kältesten Teil der Welt verbannte und ihn obendrein in einen Pinguin verwandelte.
Das wurde nachgespielt und zwei Gruppen gebildet. Eine bewaffnete sich mit Birkenzweigen, die andere steckte sich einen selbst gebastelten Pinguinschnabel ins Gesicht. Um es noch perfekter zu machen, zog die Gruppe der Pinguine ein weißes Hemd an und ein schwarze Jacke darüber. Nun konnte man die Piraten von den Pinguinen deutlich unterscheiden. Spielerisch vertrieben die flinken Korsaren alle Pinguine mit ihren Birkenzweigen. Auch wenn Pinguine sich an Land nicht schnell fortbewegen können, so zeigten sich die Pinguine im Spiel trickreich und erfinderisch, um nicht zu schnell gefunden und vertrieben zu werden. Dann wäre das Spiel ja auch zu schnell vorbei. Das wollte keiner. Die kleinen Pastafari suchten, hetzten, jagten und versteckten sich, liefen davon oder hinterher und tobten sich bis in den beginnenden Abend hinein so richtig aus.
Müde und erschöpft, aber glücklich, trudelten alle wieder bei ihren Familien ein. Das Lagerfeuer wurde entfacht und Alt und Jung versammelte sich erneut ums Feuer. Jeder blickte nach zwei ereignisreichen Tagen einfach nur in die Flammen, hing seinen Gedanken nach und tankte Kraft für den kommenden Feiertag. An diesem besonderen Abend musste man die kleinen Pastafari nicht lange bitten, sich schlafen zu legen. Bevor sie ihre Augen schlossen, dankten sie dem Monster noch für ihren Passtahsonnabend und schliefen auch schon ein.
Gründen wir den Peliminismus