„Hallo, ist unsere folgende Nudelmesse und meine Aufnahme in die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters (Pastafarisierung) gut genug, um bei Euch verlinkt zu werden?“
Diese Anfrage mit dem Link zum Video kam per Mail von Piraticus Scholasticus aus Weinheim.
Na ja, ehrlich gesagt, finde ich unsere Nudelmesse deutlich besser. Aber, wie heißt es so schön in dem alten Sprichwort: Viele Wege führen zum Monster. Also ging ich tief in mich, war drei Tage in Klausur bei Wasser und Brot, nicht mal Salz gab es, und hatte am Ende folgende Zeilen verfasst:
„Hallo Piraticus Scholasticus,
herzlichen Glückwunsch zu der Truppe. Ich finde eure Nudelmesse über weite Teile lustig, das Monsterunser zu singen finde ich genial. Da stört es nicht ganz so sehr, dass eure Messe doch deutlich von der bei uns üblichen abweicht.
Bei der Handhaltung könntet ihr euch noch etwas annähern, was aber nicht so das Problem ist. Auch das Aufnahmeritual läuft bei uns völlig anders und dass wir Spaghetti verschwenden, indem wir sie über jemand schütten, wäre bei uns völlig ausgeschlossen.
Aber das alles ist nicht das Hauptproblem.
Ihr verstoßt ganz klar gegen zwei unserer Grundprinzipien: Wir tragen niemals Nudelsiebe und wir äußern uns ausschließlich zu religiösen/weltanschaulichen Problemen sowie deren Wirkung auf die Gesellschaft.
Ich spende selbst regelmäßig für Ärzte ohne Grenzen, aber das würde ich nie mit dem Pastafaritum in Verbindung bringen und dazu auffordern.
Deshalb werden wir euer Video nicht bei uns veröffentlichen.
Wenn du uns noch ein paar Infos schickst, könnte eventuell ein Wort zum Freitag daraus werden, in dem wir über euch berichten. Allerdings dann auch, natürlich in sehr moderatem Ton, darüber, was uns an der Messe nicht gefällt. Als Vergleich würden wir dann eine von uns daneben stellen. Falls ihr noch Zuwachs für die Gruppe möchtet, könnten wir dann auch auffordern: Nun, nachdem ihr beides gesehen habt, entscheidet euch, wo ihr mitmachen möchtet. Egal wie die Entscheidung ausfällt, viele Wege führen zu IHM. Anschließend käme dann die Kontaktadresse zu euch.
Aber noch einmal, ihr seid eine tolle Truppe. Vielleicht macht ihr ja als Pastafari weiter. Vielleicht nähert ihr euch unserer Praxis etwas an, vielleicht entwickelt ihr eure eigene. In beiden Fällen wären wir gern bereit, euch zu unterstützen, mit Wissen, Ideen, Erfahrung und Material, im Einzelfall wäre sogar finanzielle Beteiligung möglich. Solltet ihr tatsächlich ein feste Gruppe werden und euch eine eigene Website oder eine bei Facebook zuzulegen, wären wir auch gern bereit, euch auf unserer Seite zu verlinken.
Damit du mich besser verstehst, hier noch der Link zu unseren Regeln und zur Rolle der Gemeinden im Pastafaritum:
Nudlige Grüße und weiterhin viel Spaß
Bruder Spaghettus“
Geantwortet hat mir Bruder Linguinus.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich seine Antwort komplett veröffentlichen darf. Nachzufragen habe ich verpasst und das Wort ist nun mal heute dran. Sie war jedenfalls sehr nett verfasst, es gab Erläuterungen zu den Hintergründen und einiges mehr.
Diesen Teil, denke ich, kann man doch ohne große Bedenken veröffentlichen:
„…Beim Entwickeln der Liturgie war mir bewußt, dass es erhebliche Abweichungen vom General-Ritus der Stammkirche gibt und so ersann ich als internen Arbeitstitel „frei nach der reformierten almistischen Kirche“. Das sollte kein wirklicher Affront zu Eurer Art zu praktizieren sein, es war nur sehr verlockend, mit den Nudelsieben und dem Habitus einer reformierten Freikirche zu kokettieren.
Und als ökumenisches Schmankerl hatte ich den Taufritus aus der Principia Discordia eingewoben.“
Das hört sich doch gut an, war allerdings noch nicht ganz das, wo ich hin wollte. Also habe ich noch einmal nachgehakt:
„….Mir kam es übrigens nicht so sehr darauf an, ob ihr die Nudelmesse nun regelmäßig halten werdet, sondern eher, ob ihr Gruppenzuwachs möchtet und vielleicht sogar die“Reformierte almistische Kirche“ weiter aufbauen. Wir können den Almisten, die es ja auch bei uns gibt, keine Heimat bieten. Aber warum sollen sie nicht wo anders eine finden? Dann könnten wir die zu euch bringen. Wenn ihr das möchtet, könnten wir euch gern beim Aufbau eurer Kirche helfen….“
Die Antwort darauf ist noch nicht da. Aber falls da draußen wirklich ein paar Almisten sind, die eine Heimat suchen, können die gerne schon mal Interesse anmelden, in Kontakt mit der Reformierten Almistischen Kirche zu treten. Wir würden dann eure Mailadresse, Telefonnummer oder so dorthin weiter reichen.
Auch, wenn wir wirklich gute Gründe haben, das Nudelsieb als Kopfbedeckung abzulehnen und gern auch mal unsere Späßchen über die Almisten machen, letztlich sind wir doch alle Schwestern und Brüder. In der Familie hilft mach sich, was wäre normaler.
Deshalb: Meldet euch, wenn ihr sucht.