Ein Gastbeitrag von Pec Boysen / Bruder Smutje

Von allen Feiertagen im pastafarianischen Jahr ist mir der Garfreitag der Liebste. Was gibt es Schöneres, als einen Haufen Piraten einzuladen und es richtig krachen zu lassen, derweil die Ungläubigen Trübsal blasen. Weinend und greinend erzählen sie sich alte Horrorgeschichten.
Wir machen das anders! Noch leicht verkatert vom Blaudonnerstag kommen wir zusammen und gedenken dem Tag, an dem zum ersten Mal eine Nudel perfekt aldente gegart wurde.

Hier in Osnabrück sollte das 4. Treffen in „alter“ Tradition wieder mit einem dreigängigen Nudelmenü gefeiert werden. Das muss nun leider ausfallen. Die Piraten können jetzt nur in kleinen und kleinsten Gruppen zusammenkommen. Aber lassen wir uns dadurch den Spaß nehmen? Nein! Auch aus der kleinsten Kombüse kannetwas Leckeres kommen, um „ES“ zu würdigen und zu preisen.

Oft hörte ich von anderen Seeräubern: „Vor- und Hauptspeise kein Problem. Aber das Desert?“
Deshalb an dieser Stelle ein Rezept für

geeiste Melonensuppe mit Marzipanravioli.
Das klingt komplizierter als es ist. Ihr braucht:

– 1 bis 2 Cantaloupe- oder Charentais-Melonen
– 1 Zitrone
– 1 Orange
– diverse Alkoholika (da habt ihr bestimmt noch etwas vom Blaudonnerstag übrig)
– Marzipanrohmasse
– 1 Packung Wantan Teig TK (gibt es im Asialaden)
– etwas Zucker, etwas Milch

Los geht’s! Wir starten mit dem Süppchen.
Mit dem Entermesser wird die Melone halbiert. Alsdann kratzt ihr die Kerne heraus.


Nun nehmt ihr einen Kugelausstecher (Pariser Löffel) und stecht großzügig Kugeln aus. Wenn so etwas nicht vorhanden ist, ein scharfer Teelöffel tut es auch – seid kreativ. Die Kugeln mit Klarsichtfolie abdecken und ab in den Kühlschrank.


Die Schalen der unbehandelten Zitrone und Orange abreiben und zur Seite stellen. Nun das restliche Fruchtfleisch aus der Melone schneiden und zusammen mit dem Saft der Orange, 1 Glas Prosecco, 1 guten Schuss Campari und etwas Zitonensaft mit dem Stabmixer pürieren.


Was habt ihr sonst noch von gestern übrig? Ein bisschen Portwein, Marsala und Sherry kommen gut. Rum und Bier würde ich nicht nehmen. Ist zwar sehr piratig, schmeckt dann aber wie abgestandenes Weihwasser. Mit Zucker abschmecken und für geraume Zeit in den Kühlschrank stellen. Nachwuchspiraten an Bord? Dann ersetzt den Prosecco durch Mineralwasser oder Limo.

Jetzt zu den Ravioli. Die tiefgekühlten Wantan Platten (gibt es in rund und eckig) auftauen (dauert ca. 1 Stunde) Für die Füllung 150 g Marzipanrohmasse mit 1EL Milch, 2EL Amaretto, Organgen- und Zitonenabrieb verrühren. Immer mal abschmecken (zuviel Abrieb schmeckt nicht jedem).

Die einzelnen Wantan Plättchen rundum mit Wasser einpinseln, 1/2 TL Marzi-panmasse in die Mitte, zusammenklappen, andrücken und mit Hilfe eines dünnrandigen Glases ausstechen. Nun haben wir zwar keine Ravioli, sondern eher Cappelini. Die schmecken genauso gut! Wer unbedingt Ravioli möchte, kann sich das auch viereckig zusammenbasteln.

In einen großen Topf mit kochendem Wasser geben. Da der Wantan Teig sehr dünn ist, sind die Teile ruckzuck gar (ca. 2 Min).
Suppe und Melonenkugeln in tiefe Teller füllen, die Marzipan Cappelini dazu, eventuell noch mit frischer Minze dekorieren.
FERTIG!

Das Rezept reicht für 4 Personen. Solltet ihr nur zu zweit sein, esst doppelt so viel oder stellt zwei Teller euren Nachbarn vor die Tür.

Euch allen einen fröhlichen Garfreitag!