Wir alle wissen ja, wie viel Phantasie Kinder haben. Aber die besten Ideen entstehen oft aus der Langeweile heraus. Genau so entstand die fröhliche Nudelzeit und das kam so:
Ab Dezember, wenn Flaute auf den Weltmeeren war und der Wind scharf und kalt um zugige Ecken blies, saßen die Weiber der Piraten nicht etwa faul in ihren Winterquartieren herum, nein, sie hatten reichlich zu tun. Der Dezember war der Monat, in dem fleißig Nudeln hergestellt wurden. Da gab es keinen Supermarkt, in dem man seine Vorräte kaufen konnte. Selbst war die Piratin!
Auf den Tischen sah es in dieser Zeit nicht gerade übersichtlich aus, da sich die Piratenweiber gern gemeinsam über die Winterarbeiten hermachten, um nebenbei ordentlich quasseln zu können. Von Zeit zu Zeit wurde sogar gesungen. Die Gruppe war oft so groß, dass nicht für alle Weiber Küchenarbeit abfiel. Die hatten dann die Kleidung zu reparieren, die nach harten Schlachten der Piraten so einiges abbekam. So türmten sich in einer Ecke des Tisches auch noch bunte Flicken, Litzen, Knöpfe.
War das Wetter so ungemütlich, dass selbst Piratenkinder nicht raus wollten, fanden sie sich in den Stuben ein. Dort saßen sie oft um den Tisch herum, um dem Geschwätz der Mütter zu lauschen. Aber das wurde bald langweilig. Ihr ahnt es schon, sie begannen sich abzulenken. Faul und träge durch die Wärme der Stube griffen sie für ihr Spiel alles, was so auf dem Tische zu finden war.
Es dauerte nicht lange und der Untersetzer wurde mit Flicken, Nudeln, Bändern, Nussschalen, Knöpfen und allem, was auf dem Tische noch so herum lag, dekoriert. Das sah so schön aus, dass die Piratinnen lieber den Teekessel wieder auf den Herd stellten, als dieses Kunstwerk ihrer Lieblinge zu zerstören. Als es dunkelte, drapierten die Weiber noch eine Kerze in die Mitte, später auch mehrere, je nach Lichtbedarf.
Angespornt von dieser Geschichte habe ich mich gleich ans Basteln gemacht.
Eure Elli Spirelli