Die Zahl unserer Mitglieder steigt ständig, das Pastafaritum wird immer populärer. Viele Neupastafari wissen nicht mehr viel von den Anfängen, manche nicht einmal mehr, warum sich unser Monster einst offenbarte. Vieles davon haben wir schon einmal im Wort zum Freitag geschrieben, aber wer blättert auf unserer Seite schon so weit zurück?
Um das ein bisschen zu ändern, werden wir nach und alte Worte neu einstellen und dabei dort, wo es angebracht ist, etwas aktualisieren.
Als erste Wort in der Reihe „Ausgegraben“ gibt es heute Antworten auf Fragen, die ich einst auf GuteFrage.net gegeben habe. Auch wenn die auf den ersten Blick nichts mit dem Pastafaritum zu tun haben, auf den zweiten erschließt sich das.
Inwiefern wurden die kirchlichen Rechte im Nationalsozialismus beeinträchtigt?
In keiner Weise, eher im Gegenteil. Die kirchlichen Rechte wurden im 3. Reich erheblich ausgebaut. Das bis heute gültige Reichskonkordat, ein Vertrag der die Kirchen finanziell extrem begünstigt, wurde dort geschlossen. Auch den Einzug der Kirchensteuer durch den Staat hat erst A. eingeführt.
Wohl deshalb haben die Kirchen auch gern seine Kanonen gesegnet und ihre Führer fleißig den Arm zum einzig wahren Gruß gehoben.
Widerstand gab es nur in den untersten Reihen. Nur die waren auch im KZ. Lediglich ein einziger Bischof war auch mal dort. Als Besucher. Anschließend hat er gelobt, wie ordentlich es dort zu ging.
Sind die 10 Gebote mit den Menschenrechten „verwandt“ ?
Ganz und gar nicht.
Sie verstoßen zum Teil sogar deutlich gegen diese. Die ersten vier z.B. gegen die Freiheit der religiösen Selbstbestimmung. Das 5. ist schlimm einseitig, wenn es nur von Kindern verlangt, die Eltern zu achten, aber nicht umgekehrt auch die Achtung der Eltern vor dem Kind fordert. Das 6. heißt mal du sollts nicht töten, mal du sollst nicht morden. Bei ersterem ist eindeutig, wie falsch es ist, denn es gibt das Recht sich im Fall der Notwehr bzw. der Nothilfe auch, wenn es nicht anders geht, durch töten des Angreifers zu wehren. Nicht morden zählt offensichtlich nur für die Mitglieder der eigenen Gruppe, denn an anderen Stellen wir klar zur Tötung von ungehorsamen Kindern, Homosexuellen, Anders- und Ungläubigen, Ehebrechern und Leuten, die am Sabbat Reisig sammeln aufgerufen. Hier zeigt sich also ganz besonders, dass es nicht um ein universelles Recht für alle geht, was die Menschenrechte wiederrum auszeichnet.
Das 7., du sollst nicht ehebrechen, ist vielleicht ein moralischer Hinweis, aber weder in den Menschenrechten noch im Grundgesetz oder sonst im dt. Recht verboten. Es kann also aus der Liste gestrichen werden.
Das 8., du sollst nicht stehlen, findet sich immerhin im deutschen Recht. Eventuell könnte man daraus das Recht auf Eigentum herleiten, was aber auch ohne göttliches Gebot möglich ist. Für dieses eine Gebot gibts also wenigstens ein halbe – halbe.
Gleiches könnte auch für das 9. Gebot, du sollst nicht schlecht Zeugnis reden wider deinen Nächsten gelten. Allerdings sieht man schon aus der Wortwahl, hier geht es auch nur um einen Regel zum Verhalten innerhalb der eigenen Gruppe, denn es betrifft nur deine Nächsten. Also fehlt wieder der universelle Anspruch.
Das 10. Gebot ist nicht nur absoluter Unsinn, es findet sich auch weder in den Menschenrechten noch im deutschen Recht wieder. Warum soll ich nicht das Haus meines Nachbarn begehren? Vielleicht will der es ja gerade verkaufen?
Der absolute Hammer ist aber “ Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel …“ Hier sieht man mehr als deutlich, was die Bibel von der Gleichberechtigung hält. Die Frau wird mal locker schnell unter die Besitztümer des Mannes eingereiht, gleich neben Rind und Esel. Als Zugabe wird auch noch die Sklaverei akzeptiert. Also wieder ein Gebot, das klar gegen die Menschenrechte verstößt.
Es ist mir absolut schleierhaft wieso manche steif und fest behaupten, das Grundgesetz oder gar die Menschenrechte wäre von den 10 Geboten abgeleitet. Das kann nur grobe Unkenntnis oder bewusste Täuschung sein.
Tatsächlich folgen beide, Menschenrecht und Grundgesetz, den Werten von Humanismus und Aufklärung. Genau den Werten also, die die Kirchen auf schärfste bekämpft haben. Erst als die sich gesellschaftlich durchgesetzt hatten, sind die Kirchen schnell umgeschwenkt, behauptet es wäre ihre Werte und versucht so, sich als moralische Instanz hinzustellen, die sie nie war.
Wie oppositionell war die (evangelische) Kirche in der DDR?
Jeder, der zu diesem Thema schreibt sollte vor allem eins machen: Scharf trennen zwischen den Kirchen und einzelnen engagierten Pfarrern.
Die Kirchen haben immer zu der DDR gestanden, eine „kirchliche“ Opposition gegen den Staat gab es nicht. Die katholische Kirche war eh eher bedeutungslos, in der evangelischen herrschte das Motto „Wir wollen Kirche nicht neben, nicht gegen, sondern Kirche im Sozialismus sein.“
Ganz anders in der unteren Ebene. Da gab es einzelne Pfarrer, besonders im Jugendbereich und in der offenen Arbeit, die klar Position bezogen haben und dafür allen Respekt verdienen. Besonders deshalb, weil sie das nicht etwa mit Billigung ihrer Oberen taten, sondern von denen im Gegenteil oft noch gemaßregelt wurden, bis hin zur Strafversetzung.
Wieder einmal wird es Zeit, die Antworten, mit denen ich selbstlos versuche, Ratsuchenden auf ihrem Weg durchs Leben auf den richtigen zu führen.
Ich befürchte Probleme mit den Eltern meines Freundes, da ich atheistisch bin.
Warum sollte es schädlich sein, wenn die kleinen Schwestern deines Freundes mitbekommen, dass nicht alle Menschen die gleiche Weltanschauung haben? In der Schule bekommen sie das sowieso mit. Während bis zur 2. Klasse die meisten noch an Götter glauben, ändert sich das bis zur vierten Klasse stark. Es ist also eh nicht zu ändern, dass die Schwestern früher oder später auf andere Anschauungen treffen.
Ich sehe da kein Problem. Du musst einfach damit leben, dass sie halt beten und singen und sie müssen damit leben, dass du es nicht tust. Erst wenn der Eine vom Anderen verlangt, sich seinem Verhalten anzuschließen, geht was schief, egal wer von wem.
Es wäre aber auch falsch, dem Hausfrieden zuliebe mitzusingen und zu beten. Damit würdest du den Grundstein für ständige Unterordnung unter den Willen der Familie legen und, wenn die Eltern tolerant sind, war es sowieso unnötig.
Sind die Eltern aber nicht tolerant bleibt nur die große Entscheidung. Und die muss dein Freund treffen, nämlich, ob du oder seine Eltern ihm wichtiger sind. Da es eigentlich völlig normal ist, dass die Bindung zu einem Partner stärker ist als die zu den Eltern, da es sogar wichtig ist, sich irgendwann von seinen Eltern zu lösen und, ohne die zu vergessen, doch eigene Wege zu gehen, sollte ihm die Entscheidung nicht schwer fallen. Zumal er ja überhaupt keine Schwierigkeiten damit hat, dass du nicht an seinen Gott glaubst.
Was bedeutet Wahrheitsanspruch der Religionen?
Das bedeutet ganz einfach, dass jede Religion von sich behauptet, es wäre die einzig wahre, alle anderen erfunden und nur ihr Gott wäre der richtige.
Dieser Eindruck entsteht, weil hier bei uns vor allem die abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam herrschen, bei denen das tatsächlich so ist.
Es gab und gibt aber auch eine ganze Reihe von Religionen, bei denen das nicht so war bzw. ist. Oft haben deren Anhänger deshalb völlig friedlich nebeneinander gelebt.
Nur wer meint, die alleinige Wahrheit zu habe ist gefährlich. Egal ob es eine religiöse oder politische Wahrheit ist. Denn damit teilt er die Menschen ein in Wissende und Unwissende, in die, die den rechten Weg gehen und den falschen und so letztlich in Freund und Feind.
was bedeutet der bibel spruch selig sind die sanftmütigen,den sie werden das erdreich besitzen?
Da das Christentum überwiegend mit dem Schwert verbreitet wurde, massenhaft Kriege geführt hat, Abweichler ausgerottet, angebliche Hexen und Zauberer verbrannt und heftigst gegen die Juden gewettert hat, bedeutet das wohl, das Christentum wird das Erdreich nie besitzen.
kann ich beten nachholen?
Das kannst du unbesorgt nachholen. Es hört sowieso keiner.