Er hatte sich angekündigt, Pastor Farian, Oberhaupt der dänischen Kirche. Dann war er da auf seiner Pilgerfahrt. Wir haben uns sofort miteinander wohl gefühlt.
Es wurde ein schöner Abend, und gespannt warteten wir am nächsten Morgen, einem Freitag, auf Besucher zur Nudelmesse. Erstmals seit Wochen waren wir allein. Aber schön war´s, und es gab eine Menge Fragen, Fotos und Notizen.
Nach der Messe gab es noch Spaghetti mit Fleischklößchen und Tomatensoße, dann ging es erst mal auf kleine Fahrt zum nächsten Nudelmessenhinweisschild. Das übliche Pilgerfoto stand an.
Bis der nächste Stop kam, dauerte deutlich länger. Es ging zum Jahrestreffen der polnischen Kirche nach Slesin. Elli Spirelli und ich hatten uns dort auch angemeldet, so konnten wir gemeinsam fahren. Über fünf Stunden waren wir unterwegs. Als wir endlich ankamen, wurden wir mit lautem Hallo begrüßt. Es waren unsere Outfits, full pirate regalia, die Begeisterung auslösten. So waren wir sofort im Gespräch mit den polnischen Pastafari. Wir bekamen einen Button mit dem Monster ausgehändigt, auf dem noch mit Stift unser Name eingetragen wurde. Bei ca. 60-70 Teilnehmern eine gute Idee, so wusste man, wen man vor sich hat. Außerdem hatte man so gleich eine Möglichkeit, die Pastafari von den übrigen Gästen am Strand zu unterscheiden. Das war gar nicht so leicht. Es gab zwei oder drei mit Piratenhüten, die unterschiedlichsten T-Shirts aber ca. die Hälfte war in ganz normaler Kleidung.
Daran ließ sich auch das Vorgehen der polnischen Pastafari, die in allen größeren Städten regelmäßige Treffen haben, ablesen. Sie sind mehr eine Gesellschaft die alle aufsammelt und dann versucht, sie an pastafarianisches Denken zu führen. Die Organisationsform ist so etwas wie ein nicht eingetragener Verein. Sie nehmen keine Beiträge, es werden nur zweckorientiert, z.B. für das Treffen, Gelder gesammelt.
Die Beach Bar und der Grill trugen viel zur Stimmung bei. Als in der Bar dann die Musik anfing, waren wir sofort zu dritt auf der Tanzfläche und verließen die nur noch, um mal an der Bar Nachschub zu holen. Natürlich waren wir da nicht lange allein, ein ausgelassener Haufen hatte sich gefunden. Doch irgendwann schlug die Müdigkeit zu und ab ging es in die Heia.
Am nächsten Tag gab es einige Möglichkeiten, sich zu betätigen. Von Brettspielen über Paint Ball bis hin zur pastafarianischen Medidation „Observation of the Monster“. Später gab es auch noch „Life of the Brian“.
Immer wieder wurden Fotos gemacht…..
….und Freundschaften geschlossen, hier mit Przemek.
Dann kam der erste Höhepunkt, die Autos der anwesenden Pastafari wurden in einem heiligen Akt gesegnet.
Über den Autos wurde die Spaghetti zerbrochen, dabei der Zeremonienmeister Krzysztof, Oberhaupt der Kirche, mit vielen kleinen Nudelstücken beworfen und anschließend ein Aufkleber mit dem neuen Logo der polnischen Pastafari auf dem Auto angebracht.
Ein anderer Höhepunkt war sicher für die engagierten Pastafari die Generalversammlung. Es gab einen großen Richtungsstreit. Sollte die Kirche weiter versuchen um ihre Anerkennung als solche zu kämpfen? Immerhin liegt bereits eine Klage deshalb beim Europäischen Gerichtshof. Oder wäre es besser, sich richtig zu organisieren? Wir haben nicht viel mitbekommen, was da so diskutiert wurde. Aber das Ergebnis war klar: Der neue Weg der „Polski Kościoł Latającego Potwora Spaghetti“ wird der in eine NGO sein, die bisherige Form wurde aufgelöst. Damit ist die Klage in Straßburg hinfällig. Wir hatten das Gefühl, dieser Richtungsstreit hat etwas auf die Stimmung geschlagen. Der bisher aus neun Mitgliedern bestehende Kirchenrat hat momentan nur noch acht, ein Mitglied hatte den Rat verlassen.
Aber die Sonne schien weiter und uns ging es gut. Wir hatten Bandanas, CDs, Button und Aufkleber mitgebracht und wurden auch selbst beschenkt.
Schließlich wurde das riesengroße Monster, das sonst immer beim polnischen Woodstock dabei ist, auf den Platz getragen. Mit dem mussten wir uns natürlich verewigen.
Danach war es Zeit für das Gruppenbild. Ich hatte unser Banner mit, und wollte das zur Seite stellen. Als ich darauf angesprochen wurde, meinte ich, es wäre vielleicht nicht so toll auf einem polnischen Gruppenbild ein deutsches Banner zu haben. „Warum? Das sieht doch toll aus und die alten Zeiten sind vorbei“. Wojtek nahm das Banner selbst in die Hand und legte den Grundstein für die Freundschaft zwischen unseren Kirchen.
Das wir die unbedingt aufbauen sollten, meinte auch Natalia vom Rat der polnischen Kirche. Hier mit Pastor Farian, dem Oberhaupt der Dänen.
Ein wunderschönes Wochenende ging mit einem phantastischen Abend mit Feuer am Strand zu Ende. Möge es noch viele geben.