Lange hatten wir darauf gewartet, nun hat er sich dazu ein interessantes Medium gesucht, den Guardian. „Pasta strainers and pirates“ heißt der Artikel dort. Was schon mal zeigt, viel Ahnung von dem, was Pastafaritum ist, haben die dort nicht. Wenn man schon darauf abstellt, heißen die Dinger colander.
Auch sonst lässt der Artikel einiges zu wünschen übrig. Wird da doch tatsächlich behauptet, das Pastafaritum hätte nichts gegen Religion sondern sieht eher große Ähnlichkeit mit den Quäkern.
Wir sind keine Antireligion, wir sind wie der Quäkerismus?
Sicherlich nicht wir in Deutschland. Für uns ist Religion ein soziales Übel, aber aus demokratischen Gründen kann sie innerhalb bestimmter Grenzen akzeptiert werden. Ich denke, Österreich sieht das genauso und viele andere auch.
Aber dann kommts, richtig dicke und richtig gut. Der Reporter sieht eine Gefahr und fragt: „Wenn die Kirche des FSM ihre eigenen Rituale entwickelt und ihre eigenen Mythologien pflegt, besteht dann die Gefahr, dass sie ihren satirischen Biss verliert und sich zu einer weiteren Religion verfestigt?“
Eine Gefahr, die nicht von der Hand zu weisen ist. In manchen Ländern scheint man da schon recht weit zu sein. Die Israelis sehen in der Stripperfabrik einen Missbrauch der Persönlichkeitsrechte und wollen das gern feministisch anpassen. Die Neuseeländische Kirche lehnt die Jungensmentaliät, die in Stripperfabrik, Biervulkan und Big Balls stecken, ab. Ihr FSM hat weder Bälle noch Fleisch um geschlechtsneutral zu sein und besteht zu 100% ausschließlich aus Kohlehydraten. Gleichzeitig wird bedauert, dass manche Kulturen noch in der Gendermentalität der 50ger stecken.
Sicher richtige Überlegungen. Jedenfalls aus dem Blickwinkel einer Religion. Nicht aber aus dem einer Satire. Die muss einfach deftig sein, auf die Kacke hauen und auch mal übertreiben. Jeder Schritt aus der Satire hinaus ist ein Schritt auf dem Weg zur echten Religion zu werden.
Ganz wichtig für uns ist deshalb Bobbys Antwort:
„Viele neue Pastafarians haben keine Ahnung, wie das alles begann, sie wissen nur, dass es aus irgendeinem Grund existiert. Züchte das 200 Jahre lang und ich habe keine Ahnung, was du bekommst.
Aber wir müssen es mit einigen positiven Ideen versehen, solange wir noch können. Halten Sie Religion von staatlichen Schulen fern, halten Sie Geld von der Religion fern, und so weiter.“
Seien wir vorsichtig, dass wir Satire bleiben und nicht wirklich zu Religionen werden. Bleiben wir dazu genau in der Rolle des Evangeliums und wir werden keine echte Religion werden, und bauen wir die Schranken in die Gesellschaft ein, die verhindern, dass Religion überhaupt gefährlich werden kann. Ganz im Sinne von Bobbys Worten.
Ganz ehrlich, wer beim Biervulkan, Stripperfabrik, Fleischklößchen und Co schon die Pimpernellen bekommt, der will auch Religion sein, nur irgendwie besonders. Macht euch frei, hört auf mit
Schubladen und lebt es einfach, wie ihr es für gut befindet. Die Formulierung ist doch nur einer Mauer, für den, der sie sucht.