Zwei
Wochen ist es nun her, dass wir am Ketzertag in Münster teilnahmen.
Bruder Spaghettus berichtete ja schon unter erschwerten Bedingungen
darüber, denn nach einem Blitzschlag waren wir mehr oder weniger vom
Netz abgeschnitten.

Nun
bleibt nicht mehr viel zu sagen. Die brandaktuelle Berichterstattung
ist durch und ich hoffe, ihr habt alles verfolgen können. Einen Zeitungsbericht, der etwas unter gegangen ist, gibt es noch zu erwähnen und ein Video, das Münster Tube erst vor kurzem veröffentlicht hat.
Mir bleibt
die schöne Erinnerung und die Dankbarkeit, was so ein kleiner Haufen
Ketzer doch zu ermöglichen vermochte. Davon aber genug.
Heute
möchte ich euch an meinen Erlebnissen mit den Katholiken teilhaben
lassen, denn wie immer stürzten wir uns auch diesmal ins Getümmel,
um Eindrücke vom Katholikentag zu gewinnen, der in diesem Jahr unter
dem Motto „Suche Frieden“ stand.
Der aufgeschlossene Mitbürger

Ihn
fanden wir am gut besuchten Info-Stand der Ketzer. Die Zustimmung der
Passanten, die im Vorbeigehen anerkennende Worte fanden oder
sich am Stand Informationsmaterial abholten und Zuspruch für unsere
Aktion verlauten ließen, war erstaunlich.
Der diskussionsfreudige Katholik 

Ketzer Spaghettus lief mit unserem Banner auf den Dom zu.
Immer wieder wurde
er von Christen angesprochen und in Gespräche verwickelt. Besonders
junge Christen zeigten sich aufgeschlossen. Aber wo viel Licht ist,
ist auch Schatten und uns begegnete
Der
Streit suchende Katholik
Scheinbar
harmlos begann er mir mitzuteilen, dass er vermute, ich hätte ihn
fotografiert. Er verlangte, dass ich diese Fotos löschen möge. Ich
sah auf meinem Handy nach und fand nur ein Foto, auf dem er
vielleicht zu sehen war. Bereitwillig zeigte ich es ihm und auch er
war sich nicht sicher. Verwundert bemerkte ich, dass er enttäuscht
darüber zu sein schien, sich nicht auf meinen Fotos wiederzufinden.
Bald wurde es mir allerdings klar. Mit mir konnte er sich nicht
anlegen, nun war Bruder Spaghettus dran, der sich gerade im
Gespräch mit einer kleinen Gruppe junger Christen befand. Er fing
sofort an, sich einzumischen und geschmacklose Beleidigungen
auszusprechen. Dieser verirrte „Christ“ hatte wohl das Motto „
Suche Frieden“ mit dem Motto des Ketzertages „Suche Streit“
verwechselt und nicht verstanden, dass es uns Ketzern um Streitkultur
und nicht Krawall ging. Aber moderne Piraten können mit Worten viel
besser als mit Säbeln kämpfen und so zog der Krawallbruder bald
geschlagen ab. Bierelujah!
Die
niedliche Christin

Abends
an einer Fußgängerampel glaubte ich meinen Ohren nicht trauen zu
dürfen. Vor mir stand eine junge Frau, geschmückt mit Knicklichtern
im Haar. Aus piepsiger Stimme drang ein zartes „Hallelujah“ an
mein Ohr. Eine kleine Gruppe, die zu den auf „Grün“ Wartenden
stieß, nahm das auf und stimmte ein. Fast hätte ich mit einem
„Bierelujah“ geantwortet, aber im Gegensatz zu den Singenden
wurde ich keiner Gehirnwäsche unterzogen und so genoss ich einfach
den Moment, denn das kann man wohl nur an Kirchentagen erleben und
das auch nicht immer.

Der fotogene Pirat

Unser wilde Haufen wächst ja bekanntlich immer mehr. So fanden sich Piraten von Bayern über den Ruhrpott bis Osnabrück an, um sich ins Getümmel zu stürzen. Wir trafen uns zufällig am Bierstand, sie schnappten unser Banner und zogen los, um Flyer zu verteilen und mit Ungläubigen ins Gespräch zu kommen. Sie hatten sichtlich Spaß und wurden am Ende mehr abgelichtet, als alles andere. So fängt es immer an. Erst finden die Christen Gefallen an stattlichen Piraten und dann am einzig wahren Glauben, dem Pastafaritum.

Ramen

PS. Wie ihr merkt, fehlen uns hier ein paar Bilder. Wer von euch noch welche hat, wir würden uns sehr freuen, wenn ihr die schickt: info@pastafari.eu

Ergänzung: Die ersten Bilder sind eingetroffen, siehe „Der fotogene Pirat“.
Herzlichen Dank an Bruder Cannellonus!