Wir Pastafari vernetzen uns immer mehr. So gibt es schon seit einiger Zeit eine Facebookgruppe, in der wir uns gegenseitig informieren, was so in der Pastafariwelt passiert.
Dort hatte ich auch den englischsprachigen Artikel der Deutschen Welle eingestellt, in dem über unseren Gang zum Bundesverfassungsgericht berichtet wird. Der Artikel ist überschrieben mit “ Not dogmatic enough to be a „religion““? Wohl deshalb hat Tanya Watkins, Chefin der australischen Pastafari, kommentiert: „Wir haben ein Dogma“.
Mir war klar, und ich denke, das ist es auch euch, was sie meinte. Nämlich das Dogma, keine Dogmen zu haben. Dread Pyrate Higgs, Oberster Kommandant der Kirche von British-Columbia, meinte auch gleich: „Eine Tautologie.“
Stimmt. Wo liegt der Ausweg? Er ist einfacher, als viele denken. Keine Dogmen zu haben, bedeutet ja nicht beliebig zu sein. Natürlich braucht jede Gemeinschaft Regeln. So lange die nicht als unveränderlich gelten, sondern immer wieder überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, sind das keine Dogmen.
Also kam meine Antwort: „Wir nennen es unsere oberste Regel“.
Hier stieg dann Stephen Smith, der Kapitän von Trinidad – Tobago ein: „Ich würde gern alle eure Regeln kennen.“. Gemeint können damit nur die unserer Kirche sein, die allgemeinen des Pastafaritums kennt er ja selbst.
Damit hatte er mich erwischt. Welche konkreten Regeln haben wir eigentlich? Es gibt Einiges, was sich so ergeben hat, aber eine direkte Aufstellung haben wir noch nie gemacht.
Brauchen wir die? Wenn, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.
Ich fange mal an:
– Wir akzeptieren keine Dogmen, sondern prüfen unsere Regeln und Werte immer wieder an der sich ständig ändernden Realität und neuen Erkenntnissen.
– Wir folgen dem Wunsch des Monsters und tragen Piratenoutfit, wenigstens aber piratige Kopfbedeckung oder Augenklappe.
– Pastafari, die wegen ihres Eintretens für ihren Glauben Verfolgung oder Nachteile befürchten müssen, sind von der vorigen Regel befreit.
– Wir verstehen uns als Teil der humanistischen Bewegung in Deutschland und arbeiten mit anderen humanistischen Organisationen, besonders mit der gbs, zusammen.
– Wir sind parteilich neutral und arbeiten mit keiner Partei, egal mit welcher, zusammen.
– Wir sind nicht gegen, sondern für etwas. Besonders für den evolutionären Humanismus und einen demokratischen, laizistischen Staat.
– Wir richten unsere Ethik an den 8 ALWMs und an den 10 Angeboten des evolutionären Humanismus aus.
Ich gebe zu, ich musste erst mal einen Weile grübeln, bis ich das zusammen hatte. Bestimmt habe ich noch was vergessen.
Fällt euch noch eine Regel ein, die wir uns gegeben haben?
Dann her mit euren Ergänzungen.
Schön, solche aufmerksamen Leser zu haben. 🙂
Du hast natürlich Recht.
"ALWMs" (statt ALMWs) – oder? 😉