Es lohnt sich, immer mal den Schreibtisch aufzuräumen. Manchmal kommt dann längst vergessenes zu Tage. Bei mir war es heute ein Gedicht, das mir Julian Pieper schon im August 2015 geschickt hatte. Nun endlich kommt es an die Öffentlichkeit. Danke, Julian.
Die Friedensnudel
Was sind das für dunkle Zeiten
Die Nudel würde Frieden bringen
Denn ist man auch des Blutes gierig
und glaubt des Führers Wort
Mit Nudeln ist es ziemlich schwierig
sich zu bekriegen bis zum Mord.
Will man den Feind brutal erstechen
selbst mit Spaghetti, ungekocht,
Sie würden doch nur sanft zerbrechen
nicht mal die Kleidung wird durchlocht.
Mit Nudeln kann man auch nicht schießen
und ist die Füllung noch so hart
Man kann nur Wasser drüber gießen
dann werden sie bekömmlich zart
Gekocht kann man sie zwar gut biegen
und fast verwenden wie ein Seil
Doch damit lässt sich nicht bekriegen
wie mit dem scharfen Metzgersbeil.
Denn will man jemand strangulieren
bis dass er in das Grase beißt
Man kann es noch so oft probieren
wiel die Spaghetto vorher reißt.
Und will man Nudeln wütend schmeißen
dem Feinde mitten ins Gesicht
Er würde einfach nur zubeißén
verletzen würde ihn das nicht.
Man kann somit getrost vergessen
sie zu verwenden für Gewalt
Da bleibt nur noch sie aufzuessen
ob frisch vom Herde oder kalt.
Kocht man dazu Tomantensauce
wird man davon so richtig satt
und legt sich mit gedehnter Hose
ins Bett und fühlt sich mächtig platt.
Wer denkt da noch an Losmarschieren
mit einem Bauch so schwer wie Blei
und auch brutales Duellieren
klingt viel zu sehr nach Plackerei.