Nein, liebe Schwestern und Brüder, ich werde nicht mit Aluhut herum rennen, nicht mal, wenn der sich geschickt als Nudelsieb tarnt. 😉
Ein bisschen ins Grübeln gekommen bin ich aber schon.
Da haben wir zwei Auseinandersetzungen vor Gericht. Eine ältere wegen der Kopfbedeckung beim Verwaltungsgericht (VG) Potsdam, eine jüngere beim Landgericht(LG) Frankfurt/Oder wegen der Nudelmessenhinweisschilder. Letztere halten wir für aussichtsreicher, u.a. weil wir dort durch einen Anwalt vertreten sind, während beim VG ich aus Kostengründen alles alleine gemacht habe. Deshalb waren wir froh, dass die sicher zuletzt verhandelt wird. Beim Landgericht beträgt die Zeit bis zur Klage 3-6 Monate, beim Verwaltungsgericht so rund 3 Jahre.
Nun gehts los. Es sind noch nicht mal ganz zwei Jahre um, als unsere Klage beim VG verhandelt wird, also genau umgekehrt als gedacht. Auch sonst war das Gericht schnell. Obwohl es sich darauf vorbereitet hatte, darüber zu entscheiden, ob wir Religionsgemeinschaft sind (nicht Weltanschauungsgemeinschaft) dauerte die Urteilsfindung nur knapp 40 min und das schriftliche Urteil war schon nach einer Woche bei mir im Briefkasten.
Nach der Urteilsverkündung dort spricht mich ein Freidenker aus Berlin, der zur Verfolgung seiner Vereinigung forscht, an. Er erzählt mir, dass die Evangelische Kirche aktiv beteiligt war, komplette Listen hatte und empfiehlt mir, doch mal im Rahmen des Datenschutzgesetzes dort anzufragen, ob die Daten über mich gespeichert haben. Einen Moment später will eine Journalistin von mir wissen, ob dieses Urteil Einfluss auf die Verhandlung beim Landgericht am 06.04.2016 haben wird. Ich bin erstaunt, denn weder unser Anwalt noch ich wussten bis dahin, ob überhaupt am LG Frankfurt verhandelt wird. Das war nämlich der Meinung, das VG Potsdam sei zuständig.
Inzwischen kam der Brief, in dem das LG den Termin in Frankfurt mitteilte.
Außerdem kam eine Mitteilung von betterplaceorg. Dort hatten wir schon die Prozesskosten für die Nudelmessenhinweisschilder gesammelt und gemerkt, da ist es für uns günstiger als z.B. bei Helpedia. Betterplace nimmt, anders als die, keine Gebühr sondern leitet die ganze Spende weiter. Außerdem übernehmen sie sogar das Verschicken der Spendenquittungen, was sehr bequem ist. Also habe ich da auch die neue Spendensammlung angelegt.
Von dort kam aber plötzlich die Mitteilung, die neue Sammlung könne nicht frei geschaltet werden, da Sammlungen für Prozesskosten nicht gestattet sind, Ausnahme gemeinnützige Vereine. Ich habe mitgeteilt, dass wir das wären und im Übrigen als solcher schon mal Prozesskosten gesammelt hätten.
Die Prüfung dauerte eine paar Tage, dann kam der Bescheid:
Hallo Rüdiger,
zunächst einmal danke ich Dir für Deine Geduld.
Nach ausgiebiger interner Prüfung sind wir nun leider zu keinem positiven Ergebnis gekommen.
Der Rechtsstreit liegt aus unserer Sicht nicht im allgemeinen Interesse.
Mich hat es von den Socken gehauen. Ein Verein, der selbst gemeinnützig ist weil er anderen hilft, Spenden zu sammeln, maßt sich an zu urteilen, welche Projekte im allgemeinen Interesse liegen? Hat sich das allgemeine Interesse inzwischen geändert? Beim ersten Mal, siehe oben, durften wir noch Prozesskosten sammeln. Aber am meisten hat mich geschockt, wie auf diese Art und Weise gesellschaftliche Entwicklung indirekt beeinflusst und gesteuert wird.
Ich hatte schon die Alurolle in der Hand, da kam die Mitteilung von Helpedia, unsere Sammlung kann los gehen. Wenigstens was, wenn nun auch mit leichten Gebühren und mehr Arbeit.
Also nichts wie einstellen bei Facebook, damit die Kriegskasse gefüllt wird.
Gesagt, getan, alles ging gut, sogar die erste Spende war ruck – zuck da. Dann kam erst mal eine Weile nichts und dann folgende Mitteilung eines Freundes:
„…die FSM-Kappe in jedweder Art zu teilen wurde glatt durch fb blockiert. Jetzt laufe ich langsam warm … Was geht denn hier jetzt los???“
Das entsprechende Bild gabs gleich dazu:
ALU war nicht der Einzige, dem es so ging. Inzwischen klappt es wieder.
Aber was war hier los? Ist das Monster mal wieder am Biervulkan versackt und es fehlen einfach seine schützenden nudligen Anhängsel? Oder steckt doch mehr dahinter, wenigstens teilweise?
Ich weiß es nicht, aber wer vielleicht seinen Aluhut nicht mehr braucht, könnte ihn ja sicherheitshalber mir schicken.
Nachsatz:
Falls sich jemand wundert, warum auf der Helpediaseite nicht mehr Spenden erscheinen, das ist erklärbar. Nicht alle spenden darüber, manche überweisen direkt auf unser Konto. Zwei Spenden kamen dort schon vor Spendenaufruf nur auf unsere Ankündigung hin, wir machen weiter, an. Das macht zwar weniger Eindruck bei Helpedia, spart uns aber etwas Gebühren.
Insgesamt sind bisher, also in noch nicht einmal 24 Stunden, 360,- Euro angekommen. Ich bin sicher, das sind wegen der Banklaufzeit noch längst nicht alle des ersten Tages da und deshalb ebenfalls sicher, wir schaffen das.
Kirche des FSM
IBAN: DE06 1509 1704 0120 6889 79
BIC: GENODEF1PZ1
Das Finanzamt erkennt bei Spenden bis 200,- Euro den normalen Bankbeleg in Verbindung mit unserem Freistellungsbescheid an. Wer trotzdem eine Spendenquittung von uns möchte schreibt einfach seine Adresse in die Überweisung, dann wissen wir Bescheid. (Anmerkung: Ich sehe gerade, dass bei Helpedia die Adresse mit veröffentlicht wird. Wer das nicht möchte, aber trotzdem eine Spendenquittung, kann die uns auch per mail an info(et)pastafari(punkt)eu schicken)