Welch stolze Zahl. 2000 Mitglieder hat jetzt die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschlands. Zeit, wieder einmal Rückschau zu halten, wie alles angefangen hat.
Am Anfang war das Wort, und das Wort war: Mein Gott, ein Nudelmonster!
Sofort wurde ich vom einzig wissenschaftlichen Glauben erfasst und gründete 2005 die Gemeinde Uckermark. Gemeinden gründen war damals in, es gab schon welche in Dresden, Frankfurt/M, Köln, Hamburg und Bremen. In Brandenburg waren wir die erste. Kurze Zeit später kam noch die Gemeinde Barnim dazu und auch in Berlin hatte sich inzwischen eine gegründet. Was lag näher, als sich zusammen zu schließen. Am 16.09.2006 gründeten Vertreter aus allen drei Gemeinden in Templin die Kirche des FSM Berlin-Brandenburg e.V.
2007 liesen wir es etwas ruhig angehen. Immerhin gelang uns aber im Ultimativen Gottesbeweis der Nachweis der Existenz unseres Monsters.
Dafür legten wir 2008 ne Schippe mehr auf. Wir waren mehrmals mit Anonymus gegen Scientology aktiv, wobei uns einmal die Aufdeckung des Scientology Sex Skandals gelang. Überhaupt haben wir in diesem Jahr so richtig angefangen, uns öffentlich einzumischen. Bei dem Versuch einer kirchengesteuerten Initiative, den Ethikunterricht für alle in Berlin zu kippen, konnten wir nicht abseits stehen und überreichten dem Vertreter des Regierenden Bürgermeisters öffentlich vor dem Roten Rathaus unsere Petition. Das Thema sollte uns noch bis 2009 beschäftigen. Wir mussten feststellen, die Polizei ist für Pro Reli, was uns aber nicht daran hinderte, mit tollen Plakaten zur Volksabstimmung für Nein zu werben. Belohnt wurden wir mit einem sehr schönen Artikel über uns im MAGAZIN. Das Jahr beschlossen wir mit einer Aktion auf dem Weihnachtsmarkt, bei der wir den Leuten erklärten, wie Weihnachten wirklich war.
2010 begann mit einem echten Kracher. Wir zelebrierten die wahrscheinlich weltweit erste Taufe im Namen der Pasta, der Soße und der Fleischbällchen. Mit einer gemeinsamen Aktion mit dem EHBB e.V., dem Nimms-Leicht-Stuhl, machten wir weiter. Das brachte, neben der Botschaft, auch großen Spaß. Genau so wie später der 1. Jenaer Atheistentag. Als kurz danach der GeFAHR e.V. forderte, Bibel auf den Index, waren auch wir dabei, genau wie zum Jahresende wieder auf einem Berliner Weihnachtsmarkt.
2011 lief langsam an. Dafür ging es im April dann richtig rund. Erst wollte das Fernsehen eine Nudelmesse aufnehmen. Die Jungs waren gut drauf und haben einen wirklich schönen kleinen Bericht gemacht. Kurz darauf hatten wir richtig Grund zu feiern. Nach mehrjähriger Auseinandersetzung mit dem Finanzamt incl. Rechtsstreit haben wir es endlich geschafft. Wir sind gemeinnützig. Auch wegen Förderung religiöser Zwecke. Vielleicht hatten wir deshalb zum Passtahfest hohen Besuch. ES höchstselbst manifestierte sich in unserem Garten. Ebenfalls im April haben wir den Verein auf Bitten von Pastafari aus anderen Bundesländern, die gern Mitglied werden wollten, deutschlandweit geöffnet. Seit dem sind wir die Kirche des FSM Deutschland e.V.
Im Mai gab es das erste Referat eines Pastafari an einer deutschen Universität. In der Humboldt-Uni ging es um die Geschlechterrollen der Pastafari. Der Juni brachte den Kirchentag in Dresden. Da mussten wir einfach dabei sein. Wir hatten großen Erfolg in der Religionsfreien Zone. Noch nie sind an einem Tag so viel Ungläubige unserem Glauben beigetreten, wie auf unserer Kirchentagsnudelmesse. Im Juli machte Nico Alm in Österreich Furore und brachte das Pastafaritum weltweit zu neuer Geltung. Sein Auftritt war so eindrucksvoll, dass manche Pastafari bis heute noch denken, das Nudelsieb und nicht Piratenhut oder Piratentuch wären die reiligiöse Kopfbedeckung in unserem Glauben. Valentin Abgottspon brauchte zur gleichen Zeit Unterstützung und wir konnten nachweisen, dass wir wirklich mit der Discordia in Großer Ökumene sind. Im August war ich dann in Nicos Kielwasser erfolgreich in Deutschland. Natürlich mit der richtigen Kopfbedeckung. 😉 Ebenfalls im August erregte die 1. Säkulare Lesung unserer Kirche in Templin großes Aufsehen. Nächster Höhepunkt war die Antipapstdemo in Berlin, an der natürlich auch wir teilnahmen. Auch die Weihe einer Dresdner Gemeinde gab es noch.
2012 startete gleich ganz groß. Im Januar hatten wir eine Nudelmesse mit Fernsehbeteiligung und am 01. Februar gab es dann vom MDR in Außenseiter-Spitzenreiter den schönen Bericht. Ebenfalls im Februar gab es in Templin eine Lesung mit Prof. Dr.-Ing. Uwe Lehnert aus seinem Buch „Warum ich kein Christ sein will“. In der Folge der Lesung kam es im März zur Gründung des Humanistischen Stammtisches und aus diesem zur Gründung der Humanisten Templin. Im Juli wurde Valentin Abgottspon zum Ehrenmitglied der KdFSM Deutschland ernannt.
Im September gab es das erste Pastafaritreffen in Melsungen. Das, wie auch die anschließende Nudelmessentour nach Frankfurt/Main, Bochum, Münster und Hannover waren echte Highlights. Natürlich gab es wie jedes Jahr auch wieder ein Weihnachtsmarktaktion.
Auch in diesem Jahr gab es schon kleine und große Ereignisse. Wir haben es geschafft, eine CD mit pastafarianischer Festagsmusik zu produzieren und die dann auf der Nudelmesse, die wir zum Humanistentag in Hamburg gehalten haben, vorzustellen. Mindestens genau so schön war aber, dass es dort im Anschluss an die Messe zur Gründung einer Hamburger Gemeinde kam.
Es war also eine ganze Menge los bei und mit uns. Wer es wirklich geschafft hat, mit dem Lesen bis hier durchzuhalten könnte vielleicht für einen weiteren Höhepunkt sorgen. Auch in diesem Jahr werden wir wieder vom 2. September an auf Nudeltour gehen. Ein Termin steht schon. Am 3. September sind wir in Düsseldorf.
Wer auch mal eine Nudelmesse in seiner Stadt haben möchte, wer einen Raum besorgen und Publikum einladen kann und auch noch einen Platz hat, wo Elli Spirelli und ich unseren Schlafsack hinlegen können, kann uns gern noch einladen. 🙂