Manchen mag es verwundern, wenn er jetzt in den Medien liest, dass hier und da Menschen gerade Neujahr gefeiert haben. Mir ging es ähnlich, bis mir klar wurde, Sitten und Bräuche sind nun mal verschieden und wir selbst gar nicht so weit davon entfernt. Denn auch wir feiern in diesen Tagen.
Nein, natürlich nicht Neujahr, obwohl wir Pastafari mit unseren flauschigen moralischen Standards überhaupt kein Problem damit haben, auch mit anderen, sogar mit Ungläubigen, deren Feste zu feiern. Eine Religion wie die unsere würde nie beanspruchen, dass sich die Gesellschaft nach ihr zu richten hätte. Das Pastafarijahr begehen kann einfach jeder, der Lust hat, aber keiner muss.
Das starten wir mit dem ersten Feiertag im Kalenderjahr. Wobei, ganz korrekt ist das nicht, denn bei uns ist ja jeder Freitag Feiertag. Also besser so: Wir starten das Pastafarijahr mit dem ersten großen Feiertag der Pastafari.
Das steht nun ins Haus. Nach Blaudonnerstag und Garfreitag feiern wir das Passtahfest.
Wie ihr wisst, brechen wir dabei gemeinsam die Pasta und erzählen alte Geschichten aus der Frühzeit des Pastafaritums. Aber nicht nur alte. Wir sitzen im Kreis der Piraten und begehen als tiefes Zeichen der Gemeinsamkeit und Verbundenheit mit unserem Monster, aber auch mit allen Pastafari, das Reichen der Augenklappe. Jeder kommt einmal an die Reihe, sie aufzusetzen und dabei seine eigene, neue Geschichte zu erzählen, wie er zum ersten Mal die Berührung durch Seine nudligen Anhängsel gespürt hat.
Eine wunderschöne Atmosphäre, aber etwas fehlt noch am Lagerfeuer: Der Gesang. Schon im nächsten Jahr wird das anders sein. Am 04.05.2013 halten wir zum Humanistentag einen Nudelmesse in den Fliegenden Bauten Hamburg.
Wenn nichts mehr dazwischen kommt, und zur Zeit sieht es überhaupt nicht danach aus, veröffentlichen wir dort unsere Pastafari-CD „Wir singen dem Monster ein Lied.“ Dann haben auch wir zu jedem unserer großen Feiertage ein eigenes Lied und ein paar Freitagslieder noch dazu.
Zu spät für dieses Passtah. Aber um euch doch etwas zu trösten, gehe ich jetzt einmal von meinem festen Plan ab, noch nicht gucken zu lassen, wie die Monsterscheibe so wird. Zwar gibt`s hier nicht gleich Musik auf die Ohren, aber die uralte Geschichte, die im Passtahsong erzählt wird, gebe ich schon mal preis.
Ich wünsche euch einen schönen Blaudonnerstag.
Der Mond ist aufgegangen
und alle Kinder fangen
sich nun schnell einen Traum.
Von weiten grünen Wiesen
auf denen prächtig sprießen
die Blumen dicht wie Brandungsschaum.
Dort scheint die Sonne heiter
auch noch im Schlafe weiter
als mache ihr das Spaß.
Die Welt ist still und friedlich
ein Häschen hoppelt niedlich
mit einem Körbchen durch das Gras.
Ein Körbchen voller Eier,
denn es ist Passtahfeier,
gar prächtig, bunt und schön.
Schnell muss es die verstecken
an ganz geheimen Flecken
Das unsre Augen sie nicht sehn.
Alle Piratenkinder
sind stolze kleine Finder
sie suchen nur zu gern.
Am Feuer köcheln Nudeln
während die Kinder trudeln
und strahlen wie der Abendstern.
Im Kreise reicht man heiter
die Augenklappen weiter.
Dem Nachbarn und dem Freund,
Bekannten und auch Fremden
gibt man aus vollen Händen
Piraten kennen keinen Feind.
Die rechten Fahrensleute
sie tun das gleiche heute
zu ehren so den Brauch.
Sie loben Mut und Wissen,
das immer Zweifelnmüssen,
und unser liebes Monster auch.
PS. Gerade ist der fertige Song von Los Profiteroles, ein langsamer Reggae, hereingekommen. Der ist so was von stark, toller Gesang, klasse arrangiert und insgesamt einfach eine herrliche Aufnahme. Freut euch drauf. 🙂