Jeder von euch, da bin ich sicher, liebe Brüder und Schwestern, kennt die enge Verbindung, die unsere Religion zu Bildung und Schulen hat. Jeder weiß, erst als Kreationisten es geschafft hatten, in Kansas die Schöpfungslehre der Bibel als gleichberechtigte Lehre zur Evolutionstheorie Darwins in den Biologieunterricht zu bringen, hat sich unser göttliches FSM offenbart. Bobby Henderson, unser Prophet, hat die Nachricht von der wahren Schöpfung der Erde erfahren, sofort an das Schulboard in Kansas geschrieben und gebeten, auch unsere Lehre den Schülern zu vermitteln. Es kann ja nur gut sein, wenn die aus  verschiedenen Angeboten wählen können, so seine Begründung. 
Wir deutschen Pastafari haben diesen Bildungsaspekt bisher ganz zweifellos etwas vernachlässigt. Um so erfreuter bin ich, wenn ich euch heute stolz melden kann, damit ist es vorbei. 

Eine kleine, tapfere Grundschule widersetzt sich erfolgreich den Bestrebungen, die Schule durch Pflicht zu weltanschaulicher Neutralität zu einem Ort der Wertelosigkeit zu machen. Mutig wurde dort in feierlicher Prozession mit den örtlichen Pfarrgemeinden ein Kreuz in die Räumlichkeiten getragen und für eine Woche aufgestellt. 
Noch ist zwar nicht ganz klar, was genau hinter dieser Aktion steckt, aber ich bin mir sicher, es kann sich nur um ein Projekt handeln. Dort soll wohl den Kindern durch wertneutrale Vorstellung verschiedenster Religionen, ganz im Sinne unseres Propheten, die Möglichkeit gegeben werden, sich  die richtige zu suchen. Alles andere wäre in öffentlichen Einrichtungen verbotene Mission und ist im deutschen Bildungswesen undenkbar. 
Deshalb habe auch ich mich gleich an die Direktorin gewandt und unsere Mitarbeit erklärt:
Philip-Keim-Schule
Diedenbergen
Schulleiterin Frau
Elke Dick
Oberer Haingraben 1
65719 Hofheim




Betreff: Ihr Schulprojekt zu
Religionen
Sehr
geehrte Frau Dick,

mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen,
wie Sie in Ihrer Schule zusammen mit religiösen Gemeinschaften deren
religiöse Zeremonien praktiziert und ihr religiöses Symbol
aufgestellt haben.


Da
öffentliche Schulen der religiösen Neutralität des Staates
verpflichtet sind, sind wir sicher, hier geht es nicht um Mission.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass das aufgestellte Kreuz nur eine
Woche stehen soll, gehen wir vielmehr davon aus, Sie möchten ihren
Schülern nach und nach wertneutral die in Deutschland praktizierten
Religionen vorstellen.

Selbstverständlich
werden auch wir, die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters
Deutschland, eine wegen Förderung religiöser Zwecke gemeinnützige
Körperschaft, an diesem Projekt teilnehmen.
Bitte
teilen Sie uns die Woche mit, in der unsere noch recht neue Religion,
der aber weltweit bereits über 30 Millionen Menschen angehören, an
Ihrer Schule vorgestellt werden soll.

Wir
gehen davon aus, dass Sie Art und Weise der Vorstellung wie üblich
den Religionsgemeinschaften in Eigenverantwortung überlassen. In
unserem Fall würden wir im Rahmen einer Heiligen Nudelmesse mit den
Kindern zusammen ein Spaghettimonster fertigen, und es anschließend
mit unserem zweiten wichtigen Symbol, dem Piratenfisch, eine Woche in
der Schule sichtbar anbringen.

Selbstverständlich
werden wir auch das Schulamt und die örtlichen Medien informieren,
um das öffentliche Interesse für Ihr tolles Projekt und unsere
Beteiligung daran zu wecken.

Mit freundlichen Grüßen


Rüdiger
Weida
Vorsitzender
KdFSM Deutschland
 
Möge das Monster mit uns sein.