Scheene war´s, einfach scheene.
Von Anfang an war uns klar, die Tour wird anstrengend, aber wir werden eine Menge neuer, interessanter und, wie wir nun wissen, auch lieber Leute kennen lernen. Vor allem aber werden wir die einzig wissenschaftliche Religion weltweit weiter in die Hirne getragen haben.
Das scheint uns schon nach der reinen Statistik gut gelungen zu sein.
160 Besucher bei den Messen,
100 davon haben das Glaubensbekenntnis abgelegt und am Abendmahl teilgenommen
8 haben sich taufen lassen und
6 sind in unseren Verein eingetreten.
Auch die Anzahl der Mitglieder unserer Facebookgruppe hat sich deutlich erhöht, wir werden bald 1200 sein.
Viel wichtiger als diese Statistik war aber das persönliche Kennenlernen. Es klingt fast unglaublich, aber Pastafari und ihre Sympathisanten scheinen einfach grundsätzlich auch sympathisch zu sein. Das war einfach eine ganze Woche wohlfühlen pur. Nicht nur für uns, wir hatten auch den Eindruck, so ging es letztlich allen, die bei den Messen dabei waren.
Dabei ging es gar nicht so euphorisch los. Das Auto von Pirat Jones, der uns seinen Mittelaltermarktstand mitbringen wollte, war nicht einsatzbereit. Sofort kam über fb nicht nur der Vorschlag von Nicolas, doch ein Leihauto zu nehmen, er und Tania boten auch sofort an, dafür zu spenden. Das machte uns, weil beide das taten, obwohl sie gar nicht selbst teilnehmen konnten, den Mut uns darauf einzulassen. Richtig wars. Mit 154,- Euro Spendensumme direkt vor Ort waren die Kosten wieder eingespielt und es blieb sogar noch was für die Vereinskasse. 🙂
Das Pastafaritreffen auf dem Zeltplatz war Klasse. Günstig, dass Thorsten mit Wohnwagen angereist war, so hatten wir einen schönen und bequemem Platz zum Feiern und Kochen.
Gespannt war ich aber, wie wohl die Mittelalterleute auf uns reagieren würden. Die Messen liefen zwar gut, wir konnte sogar per Gottesgericht zwei neue Vereinsmitglieder aufnehmen, trotzdem war ich mir lange nicht sicher. Es kam zwar keine Ablehnung, aber auch nur, wie ich fand, wenig Interesse. Wie falsch mein Eindruck war, zeigte sich beim Abschied. Da kam viel öfter ein „Bis zum nächsten Mal“ als wir gedacht hatten, ja, sogar Teile der Ritterschaft haben inzwischen zu IHM gefunden.
Guten Mutes ging es also weiter nach Frankfurt. Dort hatte unsere Schwester Farfallina Carbonara alles bestens vorbereitet und sogar aus der eigenen Tasche Flyer und Aufkleber gedruckt. Das Wetter war nicht ganz so prickelnd, aber als wir unsere Demo starteten, war es gerade trocken. Voll Freude merkten wir, zu der kamen nicht nur Pastafari, sondern auch Frankfurter Skeptiker und selbst Die Partei war mit vor Ort. Vielleicht lags mit daran, dass in FFM zweimal im Frühstücksradio dafür geworben wurde.
Als es doch zu stark zu regnen anfing, ging es zum Italiener. Die 15 reservierten Plätze reichten nicht, was aber kein Problem war. Besonderer Höhepunkt war die Übergabe eines geweihten Nudelholzes an das Oberhaupt der frisch gegründeten Frankfurter Gemeinde. Richtig souverän war, wie Farfallina Carbonara danach die Messe durchgeführt hat.
Die nächste Station war Bochum.
Hier hatten sich „Religionsfrei im Revier“ und der Gastgeber, das SZ Bochum geeinigt, von welchem Stammpublikum die meisten Gäste kommen würden, derjenige Vertreter würde die Einführungsansprache halten. Letztlich mussten sie wohl würfeln, denn keiner von beiden hatte da die Führung, sondern eindeutig die, die wegen des FSM gekommen waren. Martin, ein staatlich anerkannter, weil rechtskräftig verurteilter Blasphemiker, hatte dann als Gastgeber die Nase vorn. Nicht unverdient, denn wie er im Anschluss an die Messe uns alle kostenlos mit Spaghetti und einer absolut leckeren, selbstgemachten Tomatensoße beköstigt hat, das hatte schon Klasse.
Als erstes Handlung haben wir uns dann mit einem Nudelstrauß bei Gunnar bedankt. Ohne ihn, der neben diesem auch die beiden nächsten Termine organisiert hatte, wäre die Tour nicht das geworden, was sie nun war. Auch sonst war die Stimmung riesig, es wurde diskutiert und ausgetauscht und am nächsten Tag wurde bei Religionsfrei im Revier die Frage nach Interessenten für die Gründung einer Bochumer Gemeinde gestellt. Vielleicht müssen wir bald wieder hin und ein geweihtes Nudelholz überreichen.
Auf dem Mittelaltermarkt hatte uns ein Händler aus Münster gesagt, so was könnt ihr dort nicht machen. Als wir ihm aber sagten, wir sind im F24, war er beruhigt und meinte, dort sind die Alternativen, da klappt es. Fünf Minuten vor Beginn der Messe sahen wir das dann aber doch völlig anders. Nur ein Pärchen, dass sich offensichtlich verlaufen hatte, war anwesend. Dann aber kam die große Wende. Der Raum wurde so voll, dass nicht mal für alle die Stühle reichten. Aber das war nicht alles. Wirklich alle legten das Glaubensbekenntnis mit uns ab, nahmen das Abendmahl ein und beteten gemeinsam mit uns das Monsterunser. Aber es kam noch besser. Gunnar hatte Mitgliedsanträge und unsere Satzung ausgedruckt und die ging anschließend echt rum. Vier neue Mitglieder, alle sehr interessiert, sehr nett und ein bisschen spitzbübisch, also genau wie wir, hat seit dem der Verein.
Der IBKA hatte uns zum Abschluss nach Hannover eingeladen.
Die Nudelmesse als Abendprogramm der ganztägigen Mitgliederversammlung. Dort waren die räumlichen Voraussetzungen nicht ganz so, wie sonst.
Ein Sitzungssaal, denn wir noch schnell versuchten, etwas weniger steif herzurichten, sowie Teilnehmer, die von der vorangegangenen Tagung etwas geschlaucht waren und wohl gern den Biervulkan schon mal angezapft hätten. Trotzdem sprang der Funke über und wir bekamen die Rückmeldung, wie toll unsere Lehre durchdacht ist und wie clever wir so selbst auf schwierige Fragen reagieren konnten. Spannend dann auch die anschließende Diskussion im Restaurant. Da ging es locker hin und her, da kamen interessante Fragen und tolle Vorschläge und schon die klare Absprache, noch einmal eine gemeinsame Nudelmesse, diesmal vielleicht beim Italiener, zu halten. Ein prima Abschluss der Tour. Besonders stolz waren wir darauf, dass der IBKA uns sogar ein Doppelzimmer im Tagungshotel spendiert hatte.
Die Tour hat unsere Erwartungen weit mehr als erfüllt. Es war einfach ringsrum ein herrliches Gefühl zu sehen, es gibt doch viel mehr von uns als wir dachten. Auch das Medienecho war in Ordnung. Überall war entweder Radio, Presse oder beides vor Ort. Falls einer von euch da etwas mitgeschnitten oder gedruckt vor sich hat, bitte reicht es auch an uns weiter. Dann können wir das auch auf unserer Website einstellen.
Wie die Ruhrbarone uns sehen, könnt ihr schon jetzt lesen.
Für uns steht fest, das war nicht die letzte Tour. Mal sehen, wo sie uns im nächsten Jahr hinführt.