Stolz konnten wir deutschen Pastafari auf uns sein. Wir waren die ersten im deutschsprachigen Raum, die sich in Gemeinden zu organisieren begannen, die ersten, die in Presse, Funk und Fernsehen erwähnt wurden, die ersten die einen Verein gründeten und es mit diesem schafften, wegen Förderung religiöser Zwecke als gemeinnützige Körperschaft anerkannt zu werden und auch die ersten, die zu Vorträgen an Universitäten und ihre theologischen Fakultäten eingeladen wurden. Niemand, nicht die schweizer und nicht die österreicher Pastafari konnten da annähernd mithalten.

Bis jetzt. Ein EinzelPirat aus Wien hat das alles getoppt! Niko Alm, Vertreter der Giordano Bruno Stiftung in Österreich, Vorsitzender des Zentralrats derKonfessionsfreien (Die Konfessionsfreien) in Österreich und bekennender Pastafari hat für die Anerkennung des einzigwissenschaftlichen Glaubens den Marsch durch die Institutionen angetreten und erfolgreich beendet.

Niemand hatte dies wohl für möglich gehalten, als er seinen Plan, sich mit einem Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung fotografieren und so auf die Fahrerlaubnis bringen zu lassen, öffentlich verkündete. Nun ist es, nach gut 3 Jahren, vollbracht. Nach zunächst ablehnender Haltung der Behörden, nach Vorladung zum Psychiater, der seine Zurechnungsfähigkeit bestätigen musste, hat er nun seinen Führerschein mit Nudelsiebbild erhalten.

Ihr, meine Brüder und Schwestern in Deutschland, der Schweiz und natürlich auch in Österreich, eifern wir ihm nach. Nutzen wir Nikos Vorarbeit, um unserer Religion mehr und mehr zur ihr zweifellos zustehenden Anerkennung zu verhelfen. Lassen auch wir uns unsere Fahrerlaubnis oder unseren Personalausweis nur noch mit religiöser Kopfbedeckung ausfertigen. Ich werde das jedenfalls beantragen.

Ob mein Bild dann so aussehen wird ist allerdings fraglich. Ich finde, der Piratenhut hat klare Vorteile. Er ist besser zu tragen, er ist, vor den sicher kritischeren deutschen Behörden, aus dem Evangelium des FSM heraus besser zu begründen und kleidsamer scheint er mir auch zu sein. 🙂
Für die, die sich anschließen möchten, noch ein paar Begründungen für eventuell intolerante Behördenvertreter:
  1. Das Beispiel Niko Alm.
  2. Der Führerschein ist ein europäischer, er muss also auch europaweit nach den gleichen Kriterien ausgestellt werden.
  3. Geduldet werden religiöse Kopfbedeckungen, nicht Kopfbedeckungen anerkannter Religionsgemeinschaften oder gar Körperschaften des öffentlichen Rechts. Also zieht das Argument, mit dem deutsche Behörden schon einmal einen Versuch unterbunden haben, nicht.
  4. Falls sie das doch nicht akzeptieren: der Kopftuchvergleich. Das wird anerkannt, obwohl keine der islamische Organisation einen Status als Amtskirche oder ähnliches hat sondern, genau wie die Kirche des FSM Deutschland, nur gemeinnützige Vereine sind.
  5. Eine Mitgliedschaft in irgendeiner Vereinigung kann nicht zur Bedingung für die Ausstellung eines Führerscheins oder Ausweises gelten. Das gleich aus mindestens zwei Gründen: weil diese Forderung weder in den Hinweisen zur Ausstellung eines Führerscheins oder Personalausweises enthalten ist und weil mit dem Kopftuch und den Islamvereinen wieder ein passender Vergleich zu ziehen ist und Gleichberechtigung eingefordert werden kann.
Natürlich freuen wir uns über Jede und Jeden, der bei uns Mitglied werden möchte, um mit uns gemeinsam unsere Nudelmessen zu feiern oder auch, um gemeinsam mit uns weiter und intensiver an der Anerkennung unserer Religion zu arbeiten.
…und nun ran an die Anträge – auf Führerschein, auf Personalausweis oder auf Mitgliedschaft in der „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V.“

Oops, den letzten gibt’s so noch gar nicht. Muss ich unbedingt nachholen. Dann wird der auf der rechten Seite unter KdFSM Deutschland als Link abrufbar sein. Bis dahin genügt auch eine formlose Anfrage.

Nachtrag:
Die Bedeutung des Nudelsiebs im Pastafaritum
He boild for your sins?