Ja, ich weiß, andere waren schon schneller. Sollten sie auch, wer das alles angezettelt hat, soll auch das Recht des ersten Posts haben. 🙂

 Schöne wars in Jena. Die haben dort lustige Bockurstbuden oder so was, an deren oberer Kante umlaufend haufenweise Witze standen, sogar mit dem Verfasser gekennzeichnet, was ich bei Witzen noch nie gesehen habe. Glaubt ihr nicht? Direkt an der Hauptstraße vor dem Stadion steht einer. Die Verfasser der Witze hießen MatthĂ€us, Markus, Lukas, Johannes und noch so ein paar Modenamen. Ob die dort ne  spezielle Kindergartengruppe zur Förderung junger Schriftsteller haben und deren Werke immer mal veröffentlichen? Hörte sich jedenfalls so an.

Wir, Elli Spirelli und ich, sind etwas verspĂ€tet angekommen und haben so den Anfang der atheistischen StadtfĂŒhrung verpasst, was wir noch mitgenommen haben war dann prima vorbereitet und locker vorgetragen.
Den Höhepunkt, die Darwinausstellung, mussten wir dann auch wieder auslassen. Wir wollten noch auf den Zeltplatz unser Zelt aufbauen. Da hatten wir nur dieses Zeitfenster, um pĂŒnktlich zur Dikussionn mit nem Theologen oder so wieder in der Stadt zu sein.

Der entpuppte sich dann als hochgradiger Fundi, irgendwo zwischen Junger Erde und Intelligent Desing oder beides oder noch mehr. WĂ€hrend sapere aude mit Fakten hantierte, kamen vom IDler hauptsĂ€chlich persönliche Erlebnisse. Ja, gelegentlich hat er auch auf Wissenschaftler verwiesen. Wie ĂŒblich welche, die nach eingehender wissenschaftlicher PrĂŒfung angeblich zum einzig wahren christlichen Glauben gefunden haben. Sogar die gerade wieder in der Rede befindliche Theorie von Wissenschaftlern, es gĂ€be gar keine Schwerkraft sonder die wĂ€re nur ein Ergebnis anderer Erscheinungen, fĂŒhrte er an. Allerdings nur, um fĂŒr sich und seine 6000 Jahre alte Erde die gleiche ernsthaft PrĂŒfung zu fordern wie fĂŒr die Ohne-Schwerkrafttheorie. Er schien wohl nicht zu wissen, in wie ausreichendem Maße das schon geschehen ist und die junge Erde klar widerlegt wurde.

Mich brachte das auf den Gedanken, einem großen Teil seiner AusfĂŒhrungen zuzustimmen. Auch der, dass es nur einen wahren Gott geben kann und alle anderen Spinnerei sind. Ich glaube, da fĂŒhlte er sich richtig wohl, jedenfalls hat er immer wieder zustimmend genickt. Bis auf den Moment, als ich ihm klar machte, dass nicht sein Jahwezausel sondern unser göttliches FSM die Wahrheit wĂ€re und der Pastafarianismus dem Christentum weit ĂŒberlegen. Am meisten war er verdutzt, als ich das auch noch klar wissenschaftlich beweisen konnte.

Ich klĂ€rte ihn einfach darĂŒber auf, dass es fĂŒr uns Pastafari schon lange kein Geheimnis mehr ist, Schwerkraft gibts gar nicht.. Wissen wir doch schon lĂ€ngst, nur ES hĂ€lt uns mit seinen nudligen AnhĂ€ngseln auf der Erde fest. Was auch klar wissenschaftlich belegt ist. Muss es doch jedem sofort in die Augen springen, nur deshalb werden die Menschen immer grĂ¶ĂŸer. FrĂŒher, als es noch wenig Menschen gab, hatte ES noch genĂŒgend AnhĂ€ngsel zur VerfĂŒgung, um genĂŒgend Druck auf jeden Einzelnen auszuĂŒben. Also konnten die nicht so wachsen wie heute, wo unser Monster durch die vielen Menschen immer weniger AnhĂ€ngsel fĂŒr jeden hat.
Ein schlagender Beweis, der ihn sichtlich verblĂŒffte. Es kam zu einer kleinen Diskussion, welcher Gott den nun wirklich besser wĂ€ren. Dann kam sein großer Wurf: Spaghetti hat ja erst Marco Polo mitgebracht, also kann es vorher noch gar kein FSM gegeben haben. :-))
Nicht nur mir hat die „Diskussion“ großen Spaß gemacht, den hatten alle. Weshalb dann auch spontan Übertritte zum Pastafaritum erfolgten und fĂŒr den nĂ€chsten Morgen doch noch eine Nudelmesse ins Programm genommen wurde.

Die gabs vor der Exkursion in die Jenar Berge. Wieder in der Öffentlichkeit und unter freudiger Beobachtung.
 
Zu beobachten war dann auch viel auf der geologischen Erkundung. Nur eins hÀtte ich gern vermieden, den Blick auf Jena von oben. WÀhrend am Vortag bei dem Rundgang Jena ein richtig schönes StÀdtchen war, haben beim Panoramablick die Unmassen von Plattenbauten alles gekippt. Aber schön wars doch.

Vor allem, als wir sowohl im Stein eingeschlossene Muscheln als auch Gipskristall entdeckten. Da hatten sich dann die MĂŒhen des Aufstiegs gelohnt.

Die Fahrt nach Jena sowieso. Deshalb war fĂŒr uns auch eins klar, diesen Atheistentag muss es auch im nĂ€chsten Jahr wieder geben.

Vielleicht schaffen wir dann sogar etwas mehr Beteiligung als die knapp ĂŒber 20 Leutchen von diesem Jahr.